Morgen
ist es soweit. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich mal so auf
einen Montag freuen würde.
„Na?
Bist du noch fleißig am Packen?“ Mit diesen Worten wurde ich von
meiner Mutter aus meinen Gedanken gerissen. „Ja, aber es sind nur
noch ein paar Sachen“, antwortete ich. „Wie war denn heute
eigentlich der Tag mit deinen Freunden?“, fragte mich meine Mutter
während sie sich zu mir aufs Bett setzte. „Er war ganz schön, nur
der Abschied fiel mir etwas schwer“, antwortete ich. „Das ist
doch ganz normal. Ich glaube nicht, dass es bei uns Morgen viel
anders sein wird. Ich meine wir sehen uns danach ein ganzes Jahr
nicht mehr“, meinte meine Mutter. „Na danke. Mach' mir noch ein
schlechtes Gewissen“, entgegnete ich und wir müssen lächeln.
„Ach, ich will dir doch kein schlechtes Gewissen machen. Ich
verstehe ja, dass so ein Schüleraustausch eine große Change für
dich ist, aber wir werden dich trotzdem vermissen und du bist doch
erst 15. Wenn ich früher diese Gelegenheit gehabt hätte, hätte ich
sie bestimmt auch genutzt“, versuchte mir meine Mutter du erklären.
„Ich werde euch doch auch vermissen“, jetzt lagen wir uns in den
Armen.
Unsere
Griffe lösten sich als meine Mutter fragte: „Hast du eigentlich
nochmal mit deiner Gastfamilie geschrieben oder irgendwelche
Informationen bekommen? Ich meine sie haben einen Steckbrief mit
einem Foto von dir und du weißt nur, dass die Familie 'Irwin' heißt
und aus einem acht jährigen Jungen, einem zwölf jährigen Mädchen,
einem neunzehn jährigem Jungen und der Mutter besteht.“ „Also
sie haben mir geschrieben, dass sie sich auf mich freuen, aber
ansonsten weiß ich noch nichts Näheres“, sagte ich. „Na gut,
dann pack' noch ein bisschen weiter, aber geh nicht zu spät ins
Bett. Morgen musst du früh raus und du hast einen anstrengenden Tag
vor dir. Schlaf gut“, erklangen die fürsorglichen Worte meiner
Mutter, während sie mein Zimmer verlies. „Du auch“, rief ich ihr
hinterher. Diese Fürsorglichkeit werde ich bestimmt
vermissen, dachte ich mir und
wendete mich wieder meinem Koffer zu.
Nach
ein paar Stunden getaner Arbeit legete ich mich schließlich in mein
Bett und sofort fielen mir meine Augen zu.
„(D/N)
aufstehen!“, rief eine Stimme. Es war meine Mutter, die gerade
meine Zimmertür aufriss: „Los, raus aus den Federn! Oder willst du
deinen Flug verpassen?“ Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass
es gerade mal zwei Uhr morgens war. „Ich komme ja schon. Gib mir
nur noch fünf Minuten“, antwortete ich. „Na schön. Aber keine
Sekunde länger“, meine Mutter verschwand wieder und meine
Augenlider fühlten sich so schwer wie Blei an.
Müde schleppte ich mich ins Badezimmer und machte mich fertig. Im Kopf ging ich noch einmal die Gepäckliste durch. Die letzten Sachen, wie zum Beispiel meine Zahnbürste, verstaute ich noch schnell in meinem Koffer und begab mich dann mit ihm, meinem Rucksack, meinem Keyboard, welches in einer Tasche war und meinem Laptop, welcher ebenfalls in einer Tasche war, auf den Weg zur Haustür, an der schon mein Vater, meine sechzehn jährige Schwester und meine Mutter, die etwas Proviant für mich in der Hand hielt, auf mich warteten. „Ich nehm' das schon“, sagte mein Vater und riss mir meinen Koffer, mein Keyboard und meinen Laptop aus der Hand. „Hier damit du auf dem Flug nicht verhungerst“, meinte Mutter streckte mir das Essen entgegen und ich nahm es dankend an. „Na los, sonst kommen wir noch zu spät“, drängelte meine Schwester und wir begaben uns alle zum Auto.
Müde schleppte ich mich ins Badezimmer und machte mich fertig. Im Kopf ging ich noch einmal die Gepäckliste durch. Die letzten Sachen, wie zum Beispiel meine Zahnbürste, verstaute ich noch schnell in meinem Koffer und begab mich dann mit ihm, meinem Rucksack, meinem Keyboard, welches in einer Tasche war und meinem Laptop, welcher ebenfalls in einer Tasche war, auf den Weg zur Haustür, an der schon mein Vater, meine sechzehn jährige Schwester und meine Mutter, die etwas Proviant für mich in der Hand hielt, auf mich warteten. „Ich nehm' das schon“, sagte mein Vater und riss mir meinen Koffer, mein Keyboard und meinen Laptop aus der Hand. „Hier damit du auf dem Flug nicht verhungerst“, meinte Mutter streckte mir das Essen entgegen und ich nahm es dankend an. „Na los, sonst kommen wir noch zu spät“, drängelte meine Schwester und wir begaben uns alle zum Auto.
Auf
der Fahrt herrschte ein seltsames Schweigen, welches verständlich
war, ich allerdings so von meiner Familie nicht kannte. Nach der
langen Fahrt zum Berliner Flughafen, war ich froh endlich angekommen
zu sein. Meine Familie begleitete mich noch zur Gepäckabgabe und
dann war der Moment des Abschiedes gekommen. Uns allen schossen
Tränen in die Augen. Ich zwang mich aber dazu nicht zu weinen. Dinge
wie: „Pass auf dich auf“, „Lass mal von dir hören“, „Hab
Spaß“ und „Wir lieben dich“ bekam ich noch zu hören, bevor
ich alle fest in den Arm nahm und mich dann schließlich auf den Weg
zum Check-In machte. Immer wieder drehte ich mich um und winkte
meiner Familie noch einmal zu. Meine Mutter hatte unrecht. Der
Abschied von meiner Familie war anders, als der von meinen Freunden.
Er war viel schwerer...
Mir
gingen all die schönen Momente, die ich hier erlebt hatte durch den
Kopf, während ich auf den Aufruf meines Fluges in einem kleinen Raum
wartete. Noch kann ich bleiben. Ich könnte einfach
aufstehen, mich umdrehen und zu meiner Familie gehen,
dachte ich: Nein. Nein, das tust du nicht. Dies ist die
größte Change, die dir bisher jemals geboten wurde. Diese musst du
jetzt auch mal ergreifen. Du bist ja nicht für immer weg...
„Passagiere
des Fluges 0379, Sydney, Australien, können sich nun auf den Weg zu
Ihrem Flugzeug begeben. Ich wiederhole: Passagiere des Fluges 0379,
Sydney, Australien, können sich nun auf den Weg zu Ihrem Flugzeug
begeben“, ertönte eine Stimme.
Im
Flugzeug setzte ich mich dann schließlich auf meinen Platz und
wartete darauf, dass die Maschine startete.