Montag, 23. September 2013

Unpredictable - Kapitel 1

Morgen ist es soweit. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich mal so auf einen Montag freuen würde.
Na? Bist du noch fleißig am Packen?“ Mit diesen Worten wurde ich von meiner Mutter aus meinen Gedanken gerissen. „Ja, aber es sind nur noch ein paar Sachen“, antwortete ich. „Wie war denn heute eigentlich der Tag mit deinen Freunden?“, fragte mich meine Mutter während sie sich zu mir aufs Bett setzte. „Er war ganz schön, nur der Abschied fiel mir etwas schwer“, antwortete ich. „Das ist doch ganz normal. Ich glaube nicht, dass es bei uns Morgen viel anders sein wird. Ich meine wir sehen uns danach ein ganzes Jahr nicht mehr“, meinte meine Mutter. „Na danke. Mach' mir noch ein schlechtes Gewissen“, entgegnete ich und wir müssen lächeln. „Ach, ich will dir doch kein schlechtes Gewissen machen. Ich verstehe ja, dass so ein Schüleraustausch eine große Change für dich ist, aber wir werden dich trotzdem vermissen und du bist doch erst 15. Wenn ich früher diese Gelegenheit gehabt hätte, hätte ich sie bestimmt auch genutzt“, versuchte mir meine Mutter du erklären. „Ich werde euch doch auch vermissen“, jetzt lagen wir uns in den Armen.
Unsere Griffe lösten sich als meine Mutter fragte: „Hast du eigentlich nochmal mit deiner Gastfamilie geschrieben oder irgendwelche Informationen bekommen? Ich meine sie haben einen Steckbrief mit einem Foto von dir und du weißt nur, dass die Familie 'Irwin' heißt und aus einem acht jährigen Jungen, einem zwölf jährigen Mädchen, einem neunzehn jährigem Jungen und der Mutter besteht.“ „Also sie haben mir geschrieben, dass sie sich auf mich freuen, aber ansonsten weiß ich noch nichts Näheres“, sagte ich. „Na gut, dann pack' noch ein bisschen weiter, aber geh nicht zu spät ins Bett. Morgen musst du früh raus und du hast einen anstrengenden Tag vor dir. Schlaf gut“, erklangen die fürsorglichen Worte meiner Mutter, während sie mein Zimmer verlies. „Du auch“, rief ich ihr hinterher. Diese Fürsorglichkeit werde ich bestimmt vermissen, dachte ich mir und wendete mich wieder meinem Koffer zu.
Nach ein paar Stunden getaner Arbeit legete ich mich schließlich in mein Bett und sofort fielen mir meine Augen zu.
(D/N) aufstehen!“, rief eine Stimme. Es war meine Mutter, die gerade meine Zimmertür aufriss: „Los, raus aus den Federn! Oder willst du deinen Flug verpassen?“ Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass es gerade mal zwei Uhr morgens war. „Ich komme ja schon. Gib mir nur noch fünf Minuten“, antwortete ich. „Na schön. Aber keine Sekunde länger“, meine Mutter verschwand wieder und meine Augenlider fühlten sich so schwer wie Blei an.
Müde schleppte ich mich ins Badezimmer und machte mich fertig. Im Kopf ging ich noch einmal die Gepäckliste durch. Die letzten Sachen, wie zum Beispiel meine Zahnbürste, verstaute ich noch schnell in meinem Koffer und begab mich dann mit ihm, meinem Rucksack, meinem Keyboard, welches in einer Tasche war und meinem Laptop, welcher ebenfalls in einer Tasche war, auf den Weg zur Haustür, an der schon mein Vater, meine sechzehn jährige Schwester und meine Mutter, die etwas Proviant für mich in der Hand hielt, auf mich warteten. „Ich nehm' das schon“, sagte mein Vater und riss mir meinen Koffer, mein Keyboard und meinen Laptop aus der Hand. „Hier damit du auf dem Flug nicht verhungerst“, meinte Mutter streckte mir das Essen entgegen und ich nahm es dankend an. „Na los, sonst kommen wir noch zu spät“, drängelte meine Schwester und wir begaben uns alle zum Auto.
Auf der Fahrt herrschte ein seltsames Schweigen, welches verständlich war, ich allerdings so von meiner Familie nicht kannte. Nach der langen Fahrt zum Berliner Flughafen, war ich froh endlich angekommen zu sein. Meine Familie begleitete mich noch zur Gepäckabgabe und dann war der Moment des Abschiedes gekommen. Uns allen schossen Tränen in die Augen. Ich zwang mich aber dazu nicht zu weinen. Dinge wie: „Pass auf dich auf“, „Lass mal von dir hören“, „Hab Spaß“ und „Wir lieben dich“ bekam ich noch zu hören, bevor ich alle fest in den Arm nahm und mich dann schließlich auf den Weg zum Check-In machte. Immer wieder drehte ich mich um und winkte meiner Familie noch einmal zu. Meine Mutter hatte unrecht. Der Abschied von meiner Familie war anders, als der von meinen Freunden. Er war viel schwerer...
Mir gingen all die schönen Momente, die ich hier erlebt hatte durch den Kopf, während ich auf den Aufruf meines Fluges in einem kleinen Raum wartete. Noch kann ich bleiben. Ich könnte einfach aufstehen, mich umdrehen und zu meiner Familie gehen, dachte ich: Nein. Nein, das tust du nicht. Dies ist die größte Change, die dir bisher jemals geboten wurde. Diese musst du jetzt auch mal ergreifen. Du bist ja nicht für immer weg...
Passagiere des Fluges 0379, Sydney, Australien, können sich nun auf den Weg zu Ihrem Flugzeug begeben. Ich wiederhole: Passagiere des Fluges 0379, Sydney, Australien, können sich nun auf den Weg zu Ihrem Flugzeug begeben“, ertönte eine Stimme.
Im Flugzeug setzte ich mich dann schließlich auf meinen Platz und wartete darauf, dass die Maschine startete.

10 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Das sagst du?! Niemals :o das ist ein traum oder?! Ich liebe nämlich deine geschichte und warte schon sooo lange auf ein neues Kapitel *-* ♥

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    2. awww haha. Du bist toll <3
      Und ja ich finde du schreibst mega gut :D und die Geschichte klingt auch mega spannend :3

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    3. danke *-* das ist echt toll sowas von dir zu hören ^-^♥

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    4. Tschuldige das ich euch stör, aber das muss jz sein: Och wie goldig ^^ :D

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  2. Hoert sich bis jetzt auf jeden Fall gut an. c:

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    1. Danke das freut mich wirklich :D ich glaube demnächst kommt auch ein neues Kapitel :)

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  3. Boah ich liebe es *-* bitte bitte schreib weiter :-)

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  4. Super geschichte! Weiter so :)

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