Samstag, 18. Oktober 2014

Long Way Home - Chapter 10

Song zu diesem Kapitel: Ed Sheeran - All Of The Stars

Cait

„Caitlin.“ Verdutzt sah mich mein Vater an. Er sah so aus, als hätte er gerade einen Geist gesehen. „Hey, darf ich reinkommen?“, fragte ich und versuchte meinem Vater dabei nicht in die Augen zu blicken. Mit all meinen Kräften blinzelte ich die Tränen, die sich schon wieder anbahnten, weg. „Klar.“ Ich ging geradewegs in die Küche und mein Vater folgte mir. Wir setzten uns beide an den Tisch und schwiegen uns erst einmal eine Weile lang an.
„Es tut mir Leid“, brach mein Vater dann schließlich die Stille. „Ich... ich hätte das wirklich nicht tun dürfen, aber ich hatte einen stressigen Tag und... ach was rede ich da eigentlich?! Dafür gibt es keine Entschuldigung, doch ich würde alles dafür tun, dass du mir wieder verzeihst. Ich... ich habe verstanden, dass ich dich zu nichts drängen darf und ich will dich nicht verlieren. Nicht so wie deine Mutter.“ Dieser eine Satz - dieser letzte verdammte Satz traf mich direkt ins Herz. Ich stand einfach wie in Trance auf und fiel meinem Vater in die Arme. Ich war mir noch nicht sicher, ob ich ihm vertrauen konnte, aber vielleicht hatte er ja wirklich daraus gelernt. Ich würde es zwar niemals vergessen können, jedoch hatte ich gelernt Leuten zu verzeihen. Und das tat ich gerade. Mein Vater fing schließlich an zu weinen und ich spürte die Reue, die in ihm aufstieg. „Dad? Ich nehme deine Entschuldigung an“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Danke. Danke vielmals!“
Nach einiger Zeit war ich dann mit der Ausrede die Schule sei anstrengend gewesen in mein Zimmer gegangen. Dad hatte mich noch gefragt wo ich die letzten Tage gewesen war, doch er verstand, dass ich darüber nicht reden wollte. Als ich meine Zimmertür hinter mir geschlossen hatte, schmiss ich meine Tasche achtlos auf den Boden und warf mich auf mein Bett. Plötzlich vibrierte mein Handy:

Eine neue Nachrichten

Von: Finn
Hey!
Wo bist du denn? Ich wollte dich gerade spontan von der Schule abholen und dann wurde mir gesagt, dass du schon gegangen seist. Danach bin ich nach Hause gegangen und da warst du auch nicht. Bitte melde dich bei mir. Ich mache mir furchtbare Sorgen!
X Finn

Was wollte er? Mich 'spontan von der Schule abholen'? Wollte der Typ mich eigentlich komplett veräppeln? Ich hatte genau gesehen, dass dies sicherlich nicht seine Absicht gewesen war. Mir kamen wieder die Tränen. Aber dieses Mal spiegelte sich auch Wut in ihnen wieder. Du musst dich jetzt irgendwie ablenken, dachte ich mir. Und deshalb tat ich das, was ich schon längst hätte machen sollen. Ja, ich lernte für meine Prüfung. Ich hatte mich die ganze Zeit von Finn ablenken lassen und nicht gesehen, dass er mich von den wichtigen Dingen abhielt. Eventuelle zweifelte ich gerade daran, ob er wirklich der richtige Umgang für mich war und vielleicht verfiel ich gerade wieder in alte Muster, aber das war mir gerade vollkommen egal.

Kurze Zeit später betrat mein Vater den Raum. „Caitlin... also ich meine Cait? Ich habe einen Notfall rein bekommen und muss deshalb nochmal ins Krankenhaus. Es tut mir wirklich leid, aber am Wochenende werde ich dann ganz und gar für dich da sein... Oh, du lernst ja. Du weißt aber schon, dass du das jetzt nicht meinetwegen machen musst oder?“ „Dad? Ist in Ordnung. Ich lerne von mir aus. Und jetzt geh zur Arbeit, bevor dein Notfall noch stirbt.“ „Okay, wir sehen uns dann heute Abend. Bis dann.“ Er drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Haus.

*

Es war schon spät, als es plötzlich an der Tür klingelte. Das mein Vater auch immer den Schlüssel vergessen musste!
„Dad, das nächste Mal kannst du...“, begann ich und riss die Haustür auf. Doch vor mir stand kein geringerer als Finn. „Was willst du denn hier?“, fragte ich und verdrehte die Augen. „Die Frage ist doch wohl eher was du hier willst und warum du einfach so abgehauen bist“, konterte mein Gegenüber besorgt. „Ach ich dachte mir, dass ich dich einfach mal mit deiner neuen alleine lasse. Wo ist sie eigentlich?“ Ich blickte mich demonstrativ um. „Was? Welche neue denn?“ „Na die, mit der du die ganze Zeit Fotos gemacht hast. Küsschen hier, Küsschen da. Aber es ist ja deine Sache. War dir mein Kuss nicht gut genug, suchst du dir halt jemand anderen“, warf ich ihm wütend gegen den Kopf. „Was? Nein, das... das verstehst du ganz falsch. Das ist wirklich nicht so wie du denkst. Bitte lass es mich erklären“, bettelte Finn. „Ich brauch keine Erklärung, sondern meine Ruhe.“ Gerade wollte ich die Tür schließen, als er plötzlich seinen Fuß in den Spalt stellte und die Tür somit offen hielt. „Bitte hör mir zu. Es ist echt ganz anders... du... ich...“ „Nimm.deinen.Fuß.da.weg“, knurrte ich und er tat wie ich es ihm befohlen hatte. „F*ck!“, schrie Finn und ließ mich somit zusammenzucken. Ich lehnte mich von innen gegen die Tür und schloss die Augen, um meine Atmung wieder zu normalisieren. Ich hörte Schritte, die sich vom Haus entfernten – zum Glück.

Calum

Irgendwann musste es ja raus kommen. Ich konnte sie ja schließlich nicht für immer belügen. Doch es tat einfach weh sie so wütend und gleichzeitig verletzt zu sehen. Und das ich dafür auch noch der Verantwortliche war, gab mir den Rest. Die Jungs hatten es mir die ganze Zeit gesagt. Sie hatten recht damit, dass das nicht der beste Weg gewesen ist und es falsch war. Und jetzt hatte ich den Schlamassel.
„Mist!“, schrie ich und trat eine Mülltonne um, die daraufhin scheppernd zu Boden fiel. Irgendwo musste ich ja schließlich meinen Frust raus lassen. Ich hatte es versaut, doch so leicht wollte ich noch nicht aufgeben. Ich wollte wenigstens die Chance dazu bekommen es ihr zu erklären. Ich hoffte so sehr, dass sie mir diese Chance auch geben würde. Aber danach würde sie erst recht sauer sein. Ich steckte in dieser verdammten Zwickmühle fest! Doch sie hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren.

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Hey!
Ich bin wieder zurück von meiner Klassenfahrt und habe es zum Glück doch noch geschafft pünktlich zu updaten. :)
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Lg. Janina♥


1 Kommentar:

  1. Die beste fanfictio die ich jemals gelesen hab *-* und bitte keine falsche bescheidenheit ♡

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