Song zu diesem Kapitel: Ed Sheeran - All Of The Stars
Cait
„Caitlin.“
Verdutzt sah mich mein Vater an. Er sah so aus, als hätte er gerade
einen Geist gesehen. „Hey, darf ich reinkommen?“, fragte ich und
versuchte meinem Vater dabei nicht in die Augen zu blicken. Mit all
meinen Kräften blinzelte ich die Tränen, die sich schon wieder
anbahnten, weg. „Klar.“ Ich ging geradewegs in die Küche und
mein Vater folgte mir. Wir setzten uns beide an den Tisch und
schwiegen uns erst einmal eine Weile lang an.
„Es
tut mir Leid“, brach mein Vater dann schließlich die Stille.
„Ich... ich hätte das wirklich nicht tun dürfen, aber ich hatte
einen stressigen Tag und... ach was rede ich da eigentlich?! Dafür
gibt es keine Entschuldigung, doch ich würde alles dafür tun, dass
du mir wieder verzeihst. Ich... ich habe verstanden, dass ich dich zu
nichts drängen darf und ich will dich nicht verlieren. Nicht so wie
deine Mutter.“ Dieser eine Satz - dieser letzte verdammte Satz traf
mich direkt ins Herz. Ich stand einfach wie in Trance auf und fiel
meinem Vater in die Arme. Ich war mir noch nicht sicher, ob ich ihm
vertrauen konnte, aber vielleicht hatte er ja wirklich daraus
gelernt. Ich würde es zwar niemals vergessen können, jedoch hatte
ich gelernt Leuten zu verzeihen. Und das tat ich gerade. Mein Vater
fing schließlich an zu weinen und ich spürte die Reue, die in ihm
aufstieg. „Dad? Ich nehme deine Entschuldigung an“, versuchte ich
ihn zu beruhigen. „Danke. Danke vielmals!“
Nach
einiger Zeit war ich dann mit der Ausrede die Schule sei anstrengend
gewesen in mein Zimmer gegangen. Dad hatte mich noch gefragt wo ich
die letzten Tage gewesen war, doch er verstand, dass ich darüber
nicht reden wollte. Als ich meine Zimmertür hinter mir geschlossen
hatte, schmiss ich meine Tasche achtlos auf den Boden und warf mich
auf mein Bett. Plötzlich vibrierte mein Handy:
Eine
neue Nachrichten
Von:
Finn
Hey!
Wo bist du denn? Ich wollte dich gerade spontan von der Schule abholen und dann wurde mir gesagt, dass du schon gegangen seist. Danach bin ich nach Hause gegangen und da warst du auch nicht. Bitte melde dich bei mir. Ich mache mir furchtbare Sorgen!
Wo bist du denn? Ich wollte dich gerade spontan von der Schule abholen und dann wurde mir gesagt, dass du schon gegangen seist. Danach bin ich nach Hause gegangen und da warst du auch nicht. Bitte melde dich bei mir. Ich mache mir furchtbare Sorgen!
X
Finn
Was
wollte er? Mich 'spontan von der Schule abholen'? Wollte der Typ mich
eigentlich komplett veräppeln? Ich hatte genau gesehen, dass dies
sicherlich nicht seine Absicht gewesen war. Mir kamen wieder die
Tränen. Aber dieses Mal spiegelte sich auch Wut in ihnen wieder. Du
musst dich jetzt irgendwie ablenken, dachte ich mir. Und deshalb
tat ich das, was ich schon längst hätte machen sollen. Ja, ich
lernte für meine Prüfung. Ich hatte mich die ganze Zeit von Finn
ablenken lassen und nicht gesehen, dass er mich von den wichtigen
Dingen abhielt. Eventuelle zweifelte ich gerade daran, ob er wirklich
der richtige Umgang für mich war und vielleicht verfiel ich gerade
wieder in alte Muster, aber das war mir gerade vollkommen egal.
Kurze
Zeit später betrat mein Vater den Raum. „Caitlin... also ich meine
Cait? Ich habe einen Notfall rein bekommen und muss deshalb nochmal
ins Krankenhaus. Es tut mir wirklich leid, aber am Wochenende werde
ich dann ganz und gar für dich da sein... Oh, du lernst ja. Du weißt
aber schon, dass du das jetzt nicht meinetwegen machen musst oder?“
„Dad? Ist in Ordnung. Ich lerne von mir aus. Und jetzt geh zur
Arbeit, bevor dein Notfall noch stirbt.“ „Okay, wir sehen uns
dann heute Abend. Bis dann.“ Er drückte mir noch einen Kuss auf
die Stirn und verließ dann das Haus.
*
Es
war schon spät, als es plötzlich an der Tür klingelte. Das mein
Vater auch immer den Schlüssel vergessen musste!
„Dad,
das nächste Mal kannst du...“, begann ich und riss die Haustür
auf. Doch vor mir stand kein geringerer als Finn. „Was willst du
denn hier?“, fragte ich und verdrehte die Augen. „Die Frage ist
doch wohl eher was du hier willst und warum du einfach so abgehauen
bist“, konterte mein Gegenüber besorgt. „Ach ich dachte mir,
dass ich dich einfach mal mit deiner neuen alleine lasse. Wo ist sie
eigentlich?“ Ich blickte mich demonstrativ um. „Was? Welche neue
denn?“ „Na die, mit der du die ganze Zeit Fotos gemacht hast.
Küsschen hier, Küsschen da. Aber es ist ja deine Sache. War dir
mein Kuss nicht gut genug, suchst du dir halt jemand anderen“, warf
ich ihm wütend gegen den Kopf. „Was? Nein, das... das verstehst du
ganz falsch. Das ist wirklich nicht so wie du denkst. Bitte lass es
mich erklären“, bettelte Finn. „Ich brauch keine Erklärung,
sondern meine Ruhe.“ Gerade wollte ich die Tür schließen, als er
plötzlich seinen Fuß in den Spalt stellte und die Tür somit offen
hielt. „Bitte hör mir zu. Es ist echt ganz anders... du... ich...“
„Nimm.deinen.Fuß.da.weg“, knurrte ich und er tat wie ich es ihm
befohlen hatte. „F*ck!“, schrie Finn und ließ mich somit
zusammenzucken. Ich lehnte mich von innen gegen die Tür und schloss
die Augen, um meine Atmung wieder zu normalisieren. Ich hörte
Schritte, die sich vom Haus entfernten – zum Glück.
Calum
Irgendwann
musste es ja raus kommen. Ich konnte sie ja schließlich nicht für
immer belügen. Doch es tat einfach weh sie so wütend und
gleichzeitig verletzt zu sehen. Und das ich dafür auch noch der
Verantwortliche war, gab mir den Rest. Die Jungs hatten es mir die
ganze Zeit gesagt. Sie hatten recht damit, dass das nicht der beste
Weg gewesen ist und es falsch war. Und jetzt hatte ich den
Schlamassel.
„Mist!“,
schrie ich und trat eine Mülltonne um, die daraufhin scheppernd zu
Boden fiel. Irgendwo musste ich ja schließlich meinen Frust raus
lassen. Ich hatte es versaut, doch so leicht wollte ich noch nicht
aufgeben. Ich wollte wenigstens die Chance dazu bekommen es ihr zu
erklären. Ich hoffte so sehr, dass sie mir diese Chance auch geben
würde. Aber danach würde sie erst recht sauer sein. Ich steckte in
dieser verdammten Zwickmühle fest! Doch sie hatte ein Recht darauf
die Wahrheit zu erfahren.
Hey!
Ich bin wieder zurück von meiner Klassenfahrt und habe es zum Glück doch noch geschafft pünktlich zu updaten. :)
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Lg. Janina♥
Die beste fanfictio die ich jemals gelesen hab *-* und bitte keine falsche bescheidenheit ♡
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