Mittwoch, 6. August 2014

Disconnected - Kapitel 4

Mitten in der Nacht spürte ich, wie sich mein Bruder neben mich legte und seine Arme um mich schlang. Und genau in diesem Moment bemerkte ich wieder, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Ich kuschelte mich an ihn und konnte riechen, dass er immer noch das Parfum trug, welches ich ihm einst zum Geburtstag geschenkt hatte. In Ashtons Armen schloss ich dann wieder friedlich meine Augen und konnte beruhigt weiter schlafen.

Doch irgendwie hatte mich das Jetlag total erwischt und deshalb wachte ich einige Stunden später wieder auf und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Ich blickte auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand: drei Uhr morgens. Ich beschloss mich nicht weiter rumzuwälzen, um Ash nicht zu wecken und machte mich auf den Weg in die Küche. Doch das erwies sich als äußerst schwierig. Ich meine, ein Mädchen in einem riesigen, ihr vollkommen fremden Haus, ohne jeglichen Orientierungssinn und im stockdunkeln? Das konnte doch nur schief gehen! Vermutlich würde ich gleich in einem Zimmer der anderen Jungs stehen.
Aber zum Glück fand ich den Weg dann doch recht schnell und tapste leise, um die anderen nicht zu wecken, die Treppe hinunter und anschließend direkt in die Küche. Schon von weitem sah ich ein schwaches Licht brennen. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, dass es das Licht vom Kühlschrank war, welcher offen stand. Vor ihm stand Luke, der den Inhalt musterte.
Ich sehe, es hat sich nicht viel verändert“, grinste ich. Luke drehte sich erschrocken um. Seine Haare waren total verwuschelt und er trug eine karierte Boxershorts und ein weißes T-Shirt. „Als du früher immer bei uns übernachtet hast, bist du in der Nacht auch immer an den Kühlschrank gegangen, um etwas zu essen oder zu trinken. Und alle haben sich dann am nächsten Morgen gefragt, wieso die Milch leer ist“, fuhr ich fort. Verlegen kratzte sich der Blonde am Hinterkopf und antwortete: „Ja, das stimmt. Ich dachte immer es hätte keiner bemerkt.“
Ich ging zu ihm hinüber und lehnte mich an die Küchenzeile. Er tat es mir gleich und fing auch sofort eine Konversation mit mir an: „Und, was hat sich in letzter Zeit so in deinem Leben verändert?“ Wie aus der Pistole geschossen, plapperte ich los und erzählte ihm alles der letzten Monate. Ich berichtete ihm sogar von Jake, was ziemlich gut tat, weil ich sonst mit keinem anderen hier darüber reden konnte. Klar, ich hatte meine Freunde in Australien, aber uns trennte nun mal ein 14-stündiger Flug.
Nach einiger Zeit war ich dann auch fertig mit meiner Geschichte und fragte Luke, was bei ihm so alles passiert war. Wir setzten uns aber hin, bevor er anfing zu berichten, da wir so langsam nicht mehr stehen konnten. Er erzählte mir von den Jungs von One Direction und davon, wie nett sie doch seien. Er erzählte mir auch, wie sehr er seinen Hund Molly und allgemein seine ganze Familie und Australien an sich vermisste. Es war nämlich die erste Reise, die er ohne seine Mutter antrat, da er nun schon erwachsen genug sei, wobei man das vom Verhalten her eher weniger sagen konnte. Die Jungs waren halt einfach schon von Natur aus etwas kindischer als andere Menschen in ihrem Alter. Doch das war auch verdammt gut. Sie hatten einfach nur Spaß in ihrem Leben und waren alles andere als Spielverderber.

Es tat gut mal wieder mit Luke über alles zu reden – so wie wir es früher immer getan hatten. Damals wusste er so gut wie alles über mich und ich kannte auch das ein oder andere Geheimnis von ihm. Wir waren halt einfach fast genau gleich alt und verstanden uns deshalb am besten. Klar, Michael und Calum waren mir auch total wichtig, aber das war nochmal eine andere Sache.

Es tut mir Leid“, sagte Luke plötzlich und riss mich somit aus meinen Gedanken. „Was tut dir Leid?“, hakte ich verwirrt nach. „Dass ich mich die letzten Monate nicht gemeldet habe.“ „Ist schon in Ordnung. Ihr hattet schließlich viel mit den Vorbereitungen für die Tour zu tun.“ „Ja schon, aber das ist doch keine Entschuldigung dafür. Ich hätte mich ja trotzdem melden oder auf deine Nachrichten antworten können.“ „Luke, es ist alles gut“, lächelte ich: „Jetzt bin ich ja hier und wir haben alle Zeit der Welt die letzten Monate nachzuholen.“ „Ja, und darauf freue ich mich schon total. Ich war echt überglücklich als ich erfahren habe, dass du zu uns kommst.“ „Und ich erst“, sagte ich und konnte dabei ein Gähnen nicht unterdrücken. „Wollen wir vielleicht wieder ins Bett gehen?“, fragte mich Luke schmunzelnd. „Ja, ich glaub das ist eine gute Idee“, stimmte ich zu. Ich blickte noch schnell auf die Küchenuhr und merkte, dass wir allen ernstes eineinhalb Stunden hier gesessen und geredet haben. Die Zeit verging ja wirklich wie im Fluge – unglaublich.

Luke und ich gingen wieder die Treppe hoch und versuchten dabei möglichst keinen Krach zu machen, um die anderen nicht zu wecken. Als wir dann vor Ashtons beziehungsweise meiner Zimmertür zum Stehen kamen meinte Luke noch im Flüsterton: „Schlaf gut und träum' was Schönes.“ „Du auch“, entgegnete ich ebenfalls flüsternd. Wir schlossen uns noch einmal schnell in die Arme, bevor Luke ganz leise in das Zimmer nebenan tapste. Als er verschwunden war, öffnete ich leise die Zimmertür und trat in den Raum. Ich ging schnurstracks aufs Bett zu, da ich nun wirklich total müde war. Vorsichtig legte ich mich neben meinen Bruder.
Ein paar Minuten lang dachte ich noch über das Gespräch von mir und Luke nach. Am Anfang war ich wirklich total enttäuscht gewesen, als Luke auf keiner meiner Nachrichten geantwortet hatte. Ich dachte damals sogar, dass er sauer auf mich gewesen sei. Es war schon schade, dass die Freundschaft angefangen hatte zu bröckeln, aber das würden wir ja jetzt alles wieder aufbauen können. Und bei dem Gedanken schlich sich wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.

Gerade fielen mir meine Augen zu, als sich plötzlich zwei große Arme um mich schlangen. Lächelnd blickte ich zu Ash, der aber noch zu schlafen schien. Also begann auch ich mich in das Land der Träume zu begeben.


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Emilys Outfit: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/5secondsofsub9nhc72ka6.png

Hier kommt endlich das neue Kapitel! Es tut mir wirklich Leid, dass so lange nichts gekommen ist und ich werde auch so schnell wie möglich versuchen weiter zu schreiben.
Na, um wen wird es sich wohl in dieser Geschichte handeln? ;D
Lg. Janina♥

4 Kommentare:

  1. Wow!!! Deine geschichte ist unglaublich schoen geschrieben ich habe mir sie mindestens 5× durchgelesen
    Danke janina

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    1. Was? Wirklich? OMG danke dafür! Das freut mich echt riesig! Das hätte ich niemals erwartet. :D
      Solche Kommentare motivieren mich echt immer wieder zum weiter schreiben! Das nächste Kapitel ist auch schon fast fertig! :)♥

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  2. wann schreibst du weiter

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    1. Wahrscheinlich leider erst, wenn ich die Story 'Long Way Home' beendet habe. Tut mir leid. :/

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