Mitten
in der Nacht spürte ich, wie sich mein Bruder neben mich legte und
seine Arme um mich schlang. Und genau in diesem Moment bemerkte ich
wieder, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Ich kuschelte mich an ihn
und konnte riechen, dass er immer noch das Parfum trug, welches ich
ihm einst zum Geburtstag geschenkt hatte. In Ashtons Armen schloss
ich dann wieder friedlich meine Augen und konnte beruhigt weiter
schlafen.
Doch
irgendwie hatte mich das Jetlag total erwischt und deshalb wachte ich
einige Stunden später wieder auf und konnte einfach nicht mehr
einschlafen. Ich blickte auf den Wecker, der auf dem Nachttisch
stand: drei Uhr morgens. Ich beschloss mich nicht weiter rumzuwälzen,
um Ash nicht zu wecken und machte mich auf den Weg in die Küche.
Doch das erwies sich als äußerst schwierig. Ich meine, ein Mädchen
in einem riesigen, ihr vollkommen fremden Haus, ohne jeglichen
Orientierungssinn und im stockdunkeln? Das konnte doch nur schief
gehen! Vermutlich würde ich gleich in einem Zimmer der anderen Jungs
stehen.
Aber
zum Glück fand ich den Weg dann doch recht schnell und tapste leise,
um die anderen nicht zu wecken, die Treppe hinunter und anschließend
direkt in die Küche. Schon von weitem sah ich ein schwaches Licht
brennen. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, dass es das Licht vom
Kühlschrank war, welcher offen stand. Vor ihm stand Luke, der den
Inhalt musterte.
„Ich
sehe, es hat sich nicht viel verändert“, grinste ich. Luke drehte
sich erschrocken um. Seine Haare waren total verwuschelt und er trug
eine karierte Boxershorts und ein weißes T-Shirt. „Als du früher
immer bei uns übernachtet hast, bist du in der Nacht auch immer an
den Kühlschrank gegangen, um etwas zu essen oder zu trinken. Und
alle haben sich dann am nächsten Morgen gefragt, wieso die Milch
leer ist“, fuhr ich fort. Verlegen kratzte sich der Blonde am
Hinterkopf und antwortete: „Ja, das stimmt. Ich dachte immer es
hätte keiner bemerkt.“
Ich
ging zu ihm hinüber und lehnte mich an die Küchenzeile. Er tat es
mir gleich und fing auch sofort eine Konversation mit mir an: „Und,
was hat sich in letzter Zeit so in deinem Leben verändert?“ Wie
aus der Pistole geschossen, plapperte ich los und erzählte ihm alles
der letzten Monate. Ich berichtete ihm sogar von Jake, was ziemlich
gut tat, weil ich sonst mit keinem anderen hier darüber reden
konnte. Klar, ich hatte meine Freunde in Australien, aber uns trennte
nun mal ein 14-stündiger Flug.
Nach
einiger Zeit war ich dann auch fertig mit meiner Geschichte und
fragte Luke, was bei ihm so alles passiert war. Wir setzten uns aber
hin, bevor er anfing zu berichten, da wir so langsam nicht mehr
stehen konnten. Er erzählte mir von den Jungs von One Direction und
davon, wie nett sie doch seien. Er erzählte mir auch, wie sehr er
seinen Hund Molly und allgemein seine ganze Familie und Australien an
sich vermisste. Es war nämlich die erste Reise, die er ohne seine
Mutter antrat, da er nun schon erwachsen genug sei, wobei man das vom
Verhalten her eher weniger sagen konnte. Die Jungs waren halt einfach
schon von Natur aus etwas kindischer als andere Menschen in ihrem
Alter. Doch das war auch verdammt gut. Sie hatten einfach nur Spaß
in ihrem Leben und waren alles andere als Spielverderber.
Es
tat gut mal wieder mit Luke über alles zu reden – so wie wir es
früher immer getan hatten. Damals wusste er so gut wie alles über
mich und ich kannte auch das ein oder andere Geheimnis von ihm. Wir
waren halt einfach fast genau gleich alt und verstanden uns deshalb
am besten. Klar, Michael und Calum waren mir auch total wichtig, aber
das war nochmal eine andere Sache.
„Es
tut mir Leid“, sagte Luke plötzlich und riss mich somit aus meinen
Gedanken. „Was tut dir Leid?“, hakte ich verwirrt nach. „Dass
ich mich die letzten Monate nicht gemeldet habe.“ „Ist schon in
Ordnung. Ihr hattet schließlich viel mit den Vorbereitungen für die
Tour zu tun.“ „Ja schon, aber das ist doch keine Entschuldigung
dafür. Ich hätte mich ja trotzdem melden oder auf deine Nachrichten
antworten können.“ „Luke, es ist alles gut“, lächelte ich:
„Jetzt bin ich ja hier und wir haben alle Zeit der Welt die letzten
Monate nachzuholen.“ „Ja, und darauf freue ich mich schon total.
Ich war echt überglücklich als ich erfahren habe, dass du zu uns
kommst.“ „Und ich erst“, sagte ich und konnte dabei ein Gähnen
nicht unterdrücken. „Wollen wir vielleicht wieder ins Bett
gehen?“, fragte mich Luke schmunzelnd. „Ja, ich glaub das ist
eine gute Idee“, stimmte ich zu. Ich blickte noch schnell auf die
Küchenuhr und merkte, dass wir allen ernstes eineinhalb Stunden hier
gesessen und geredet haben. Die Zeit verging ja wirklich wie im Fluge
– unglaublich.
Luke
und ich gingen wieder die Treppe hoch und versuchten dabei möglichst
keinen Krach zu machen, um die anderen nicht zu wecken. Als wir dann
vor Ashtons beziehungsweise meiner Zimmertür zum Stehen kamen meinte
Luke noch im Flüsterton: „Schlaf gut und träum' was Schönes.“
„Du auch“, entgegnete ich ebenfalls flüsternd. Wir schlossen uns
noch einmal schnell in die Arme, bevor Luke ganz leise in das Zimmer
nebenan tapste. Als er verschwunden war, öffnete ich leise die
Zimmertür und trat in den Raum. Ich ging schnurstracks aufs Bett zu,
da ich nun wirklich total müde war. Vorsichtig legte ich mich neben
meinen Bruder.
Ein
paar Minuten lang dachte ich noch über das Gespräch von mir und
Luke nach. Am Anfang war ich wirklich total enttäuscht gewesen, als
Luke auf keiner meiner Nachrichten geantwortet hatte. Ich dachte
damals sogar, dass er sauer auf mich gewesen sei. Es war schon
schade, dass die Freundschaft angefangen hatte zu bröckeln, aber das
würden wir ja jetzt alles wieder aufbauen können. Und bei dem
Gedanken schlich sich wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.
Gerade
fielen mir meine Augen zu, als sich plötzlich zwei große Arme um
mich schlangen. Lächelnd blickte ich zu Ash, der aber noch zu
schlafen schien. Also begann auch ich mich in das Land der Träume zu
begeben.
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Emilys Outfit: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/5secondsofsub9nhc72ka6.png
Hier kommt endlich das neue Kapitel! Es tut mir wirklich Leid, dass so lange nichts gekommen ist und ich werde auch so schnell wie möglich versuchen weiter zu schreiben.
Na, um wen wird es sich wohl in dieser Geschichte handeln? ;D
Lg. Janina♥
Wow!!! Deine geschichte ist unglaublich schoen geschrieben ich habe mir sie mindestens 5× durchgelesen
AntwortenLöschenDanke janina
Was? Wirklich? OMG danke dafür! Das freut mich echt riesig! Das hätte ich niemals erwartet. :D
LöschenSolche Kommentare motivieren mich echt immer wieder zum weiter schreiben! Das nächste Kapitel ist auch schon fast fertig! :)♥
wann schreibst du weiter
AntwortenLöschenWahrscheinlich leider erst, wenn ich die Story 'Long Way Home' beendet habe. Tut mir leid. :/
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