Samstag, 16. August 2014

Long Way Home - Book 1 - Prologue

Cait


Das war mal wieder ein stressiger Tag. Die Matheklausur hatte ich trotz gründlichem Lernen natürlich total verhauen und meine Lehrer schienen es sowieso auf mich abgesehen zu haben. Zum Glück war heute Freitag. So lief ich also gedankenverloren durch die Straßen - auf der Suche nach einer ruhigen und schönen Location. Hier in meiner Heimat durfte das allerdings kein allzu großes Problem sein. Ich lebte nämlich in einem kleinen Ort – oder wohl eher 'Örtchen' – in der Nähe von Miami. Es wohnten nicht viele Menschen hier, aber das wunderte mich auch nicht sonderlich, denn es war hier einfach nur stinkend langweilig. Es gab keine großartigen Sehenswürdigkeiten und auch keine tollen Einkaufszentren oder etwas dergleichen, weshalb ich auch meistens zum Shoppen nach Miami fuhr. Nach meinem Schulabschluss würde ich auf jeden Fall ins Ausland gehen – so viel stand fest! Doch schöne Orte gab es hier ja, das musste man meiner Heimat lassen. Und das kam mir auch gerade recht. Ich brauchte jetzt einfach etwas Ablenkung und dabei würde mir meine Kamera sicherlich helfen. Das mag sich jetzt vielleicht total verrückt anhören, aber ich wurde wirklich immer viel ruhiger, wenn ich meine Kamera zur Hand nahm und ein paar Fotos schoss.



Nach einer guten halben Stunde war ich dann endlich an meinem Ziel angelangt. Es war ein wunderschöner abgelegener Park, in dem sich nur ein paar vereinzelte Leute befanden. In regelmäßigen Abständen standen rote Bänke mit verschnörkelten Armlehnen an einem Kiesweg herum, der Rasen in der Mitte des Parkes war saftig grün, die Sonne schien, die Bäume hatten ihre Blätter wiederbekommen, die sie im vergangenen Winter verloren hatten und es war keine einzige Wolke an dem blauen Himmel zuerkennen. Es war das perfekte Sommerwetter. Sofort zückte ich meine Kamera und schoss die ersten Fotos. Das Licht war wirklich perfekt und die Motive einfach grandios. Die Vögel zwitscherten und ich konnte das Wasser des nahe gelegenen Sees' rauschen hören.



Erneut setzte ich zu einem Foto an, als ich plötzlich lautes Geschrei wahrnahm. Ich blickte mich um, doch konnte niemanden entdecken. Also hielt ich wieder meine Kamera hoch. Aber schon im nächsten Moment hörte ich Schritte, die auf mich zu rannten. Ich drehte mich um, doch es war bereits zu spät. Mit voller Wucht rannte mich ein Junge um und ich landete äußerst unsanft auf dem harten Boden. Ich ließ einen Schrei von mir und die Tatsache, dass der Junge auch noch auf mir lag verbesserte die Situation nicht gerade.

„Oh man, das tut mir echt unendlich doll Leid. Meine Freunde dahinten... also ich musste vor ihnen flüchten und... Es tut mir wirklich Leid, aber das war keine Absicht. Ich habe dich einfach nicht gesehen“, versuchte sich der Junge zu entschuldigen, während er von mir runter krabbelte und sich wieder aufrecht auf seine Beine stellte. In seiner Stimme lag ein sehr ausgeprägten Akzent, aber ich wusste nicht, was es für einer war. Er reichte mir seine Hand, welche ich allerdings nicht ergriff. Ich war viel zu wütend, als das ich jetzt seine Hilfe annehmen würde. Also rappelte ich mich von selbst auf, klopfte mir den gröbsten Dreck von der Hose ab und hob meine Kamera auf. Ich hoffte nur, dass meine Kamera das überlebt hatte.
„G-geht es dir gut und ist deine Kamera noch ganz? Kann ich dir irgendetwas für dich tun - dich zum Kaffee einladen oder so?“, fragte mich der Junge besorgt. Ich erkannte, dass der Junge schwarze Haare hatte, viel größer als ich war, seine Haut einen dunkleren Touch hatte und seine Augen schokobraun waren. Doch diese wunderschönen Augen halfen ihm momentan auch nicht weiter, denn wenn er dafür verantwortlich war, dass ich meine Kamera jetzt in die Tonne drücken konnte, würde ich ihn umbringen. „Lass gut sein“, sagte ich genervt. Trotzig machte ich mich auf den Weg nach Hause und ließ einen verdatterten Jungen zurück.



Den ganzen Weg über begutachtete ich meine Kamera. Äußerlich schien sie zum Glück nicht fiel abbekommen zu haben und auch bei dem Versuch sie anzuschalten, funktionierte alles so wie immer. Na da hatte der Junge ja noch einmal Glück gehabt. Was dachte der sich eigentlich? Als Tourist darf man doch nicht einfach so andere Leute umrennen! Ich war zwar kleiner als er, aber nicht so klein, dass man mich einfach hätte übersehen können.



Erst jetzt bemerkte ich, dass ein stechender Schmerz von meinem Handgelenk ausging. Kein Wunder, ich war ja auch direkt auf meinem Arm gelandet. So hielt ich mir also den ganzen Nachhauseweg über mein Handgelenk, um es etwas zu stützen. Na toll, das mit der Ablenkung von dem ganzen Klausurenstress war ja wohl nichts, dachte ich mir.



Zu Hause angelangt stürzte ich sofort zum erste Hilfe Schränkchen im Badezimmer und kramte eine Mullbinde hervor, mit der ich mir - so gut wie es nun mal mit einer Hand ging - mein Handgelenk verband.



Den Rest des Tages verbrachte ich mit dem Lernen für die nächste Klausur. Warum machte die Schule es einem denn auch so schwer? Wenigstens wurde ich bei diesem ganzen Stress nicht noch zusätzlich von irgendjemandem genervt. Mein Vater hatte heute nämlich Nachtschicht. Er war Arzt und deshalb auch so gut wie nie zu Hause. Gab es einen Notfall, so musste er sofort alles stehen und liegen lassen und in die Klinik fahren. Es war fast so, als wenn er der einzige Arzt auf diesem ganzen Planeten war. Ich fand es zwar schön, dass er anderen Leuten half und ich meine Privatsphäre genießen konnte, doch manchmal wünschte ich mir einfach mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

Nach ein paar Stunden des qualvollem Lernens hüpfte ich noch schnell unter die Dusche, zog mir meine Schlafsachen, die aus einer schwarzen kurzen Hose und einem grauen Top bestand, an und verkroch mich dann in mein kuscheliges Bett.

Der Vorfall von heute Nachmittag ging mir dabei allerdings die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf.


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Caits Outfit: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1begegnungvmnz0uxjyh.png

Hey ihr Lieben! :)
Danke, dass ihr so fleißg bei der Abstimmung mit gemacht habt! Das zweite Cover hat dabei eindeutig gewonnen! :D
Der Prolog ist etwas langweilig geworden, aber es brauch ja schließlich jede Geschichte einen Anfang.
Ich werde versuchen jeden Samstag ein Kapitel hochzuladen, bis mir irgendwann die Kapitel ausgehen (was ich natürlich nicht hoffe). Also, natürlich nur, wenn ihr die Story auch mögt.
Lg. Janina♥

6 Kommentare:

  1. Einfach wundervoll!!*-* du kannst so Hammer gut schreiben :)

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  2. Kennst du Wattpad? Da kann man selbstgeschriebene Bücher veröfentlichen und natürlich selber Bücher von anderen lesen... Probier's mal aus :)

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  3. Ich finde den Anfang richtig gut!!! Bin gespannt wie's weiter geht :)

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  4. Will mehr!!
    Du schreibst so gut*-*
    LG Jasmin:*

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  5. Ich finde die Geschichte klingt vooll süß freu mich schon auf die weiteren Kapitel :)

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