Cait
Fühlten
sich meine Augenlider jeden Morgen so schwer an oder lag es wohl
möglich daran, dass ich die ganze Nacht kein Auge zu bekommen hatte?
Müde
stellte ich den Wecker meines Handys aus und rieb mir die Augen. Doch
es gab wirklich keine Chance sie auf zu bekommen. Cait, du kannst
doch heute einfach mal zu Hause bleiben. Wahrscheinlich könntest du
dich sowieso nicht auf den Unterricht konzentrieren. Nein, Cait! Das
darfst du nicht! Du hast schon einmal geschwänzt, es war als
hätte ich den bösen Teufel auf meiner rechten und den guten Engel
auf meiner linken Schulter zu sitzen. Doch letzten Endes siegte das
Böse und ich beschloss einfach noch eine Runde zu schlafen. Ich
wollte einfach wieder einschlafen und von einer tollen Welt träumen,
in der nur nette Leute lebten, jeder Spaß hatte und man sich um
nichts Sorgen machen musste. Denn sobald ich meine Augen öffnen
würde, würde sich der ganze Schmerz wieder so real anfühlen und
das wollte ich auf keinen Fall. Ja, man könnte jetzt vielleicht
meinen, dass ich überreagieren würde. Er hatte ja schließlich nur
seinen Namen und seinen Wohnort geändert und mir einige Dinge
verschwiegen, doch ich dachte, dass wir keine Geheimnisse hatten,
weshalb ich ihm mein ganzes Leben anvertraut hatte. Von ihm konnte
man das ja nicht gerade behaupten.
*
Ich
saß den ganzen Tag nur zu Hause herum und zerbrach mir den Kopf über
alles mögliche. Mein Vater war mal wieder arbeiten und würde erst
später nach Hause kommen, weshalb er nicht bemerkte, dass ich
schwänzte und die SMS' n von meinen Freunden ignorierte ich gekonnt.
Als mein Kopf dann allerdings zu explodieren drohte, hielt ich es
einfach nicht mehr aus und beschloss einen Spaziergang zu machen. Aus
irgendeinem Grund trugen mich meine Beine wie von selbst zu diesem
bestimmten Ort.
Calum
Morgen
ging es für uns wieder auf Tour. Doch so würde ich die ganze Sache
sicherlich nicht stehenlassen. Ich konnte einfach nicht mitansehen,
wie verletzt Cait war.
Wieder
positionierte ich mich vor ihrer Schule. Minuten um Minuten
vergingen, doch nichts geschah. Nervös blickte ich auf mein Handy.
Allerdings war es dumm von mir zu glauben, dass sie auf meine
Nachrichten geantwortet hatte.
Nach
einer gefühlten Ewigkeit machte ich mich dann schließlich auf den
Weg zu ihr nach Hause. Wenn sie nicht in der Schule war, musste sie
ja schließlich dort sein.
Ich
klingelte und vernahm Schritte hinter der Tür. Aber als mir die
Haustür dann geöffnet wurde, verschwand jegliche Hoffnung. „Guten
Tag Mister Brown, ist Cait da? Mein Name ist Calum Hood und ich bin
ein Freund von ihr“, versuchte ich so höflich wie möglich zu
erklären. Schließlich wollte ich ja einen guten Eindruck schinden.
Wobei ich nicht einmal wusste, ob Cait und ich überhaupt noch
Freunde waren, was mir mal wieder einen Stich ins Herz versetzte.
„Ähm... hallo. Komisch, Caitlin hat gar nichts von dir erwähnt.
Sie ist gerade in der Schule“, antwortete mir ihr Vater. Es war
verblüffend wie ähnlich er seiner Tochter sah. Sie hatten die
gleiche Haarfarbe und selbst die Gesichtszüge ähnelten sich. Doch
das spielte jetzt gar keine Rolle. Viel mehr interessierte es mich
warum Cait ihrem Dad nichts von mir erzählt hatte. Doch die Antwort
konnte ich bereits in dem Gesicht von ihrem Vater ablesen. Wenn es um
Jungs ging, verstand er vermutlich keinen Spaß. Jungs würden seine
Tochter doch nur vom Lernen abhalten und ihr ihre Zukunft zerstören,
was natürlich vollkommener Blödsinn war. „Oh... ach... ach ja
stimmt ja! Sie hat ja heute länger Schule. Danke für ihre Hilfe,
Sir!“, log ich. Ich wusste ganz genau, dass Cait schwänzte,
weshalb ich sie nicht bei ihrem Vater verraten wollte. Schließlich
wusste ich ja, wie ihr Vater darauf reagieren würde. „Kein
Problem“, erwiderte ihr Vater etwas verwirrt und schloss die Tür.
Wo
konnte Cait nur stecken?
Als
nächstes suchte ich auf dem Friedhof weiter. Doch selbst da war sie
nicht vorzufinden. So langsam machte ich mir ernsthafte Sorgen und
verlor schon die Hoffnung, da es jetzt schon ziemlich spät geworden
war. Ich wollte mich auf den Weg nach Hause machen, aber irgendetwas
zog mich in eine andere Richtung.
Cait
Nun
saß ich also hier auf der Klippe, auf der wir uns geküsst hatten
und blickte aufs Meer. Die Sonne war bereits verschwunden und meinem
Dad hatte ich gerade noch eine Nachricht gesendet, in der ich ihm
mitteilte, dass ich noch bei Grace sein würde. Wieso ich gerade hier
war? Keine Ahnung! Ich wusste es wirklich nicht. Da war einfach
dieses Gefühl. Dieses Gefühl von Geborgenheit, welches ich mit
diesem Platz verband. Doch wieso trauerte ich diesem Tag, den wir
hier verbracht hatten, eigentlich so hinterher? Wieso trauerte ich
ihm so hinterher?
„Cait?“,
fragte plötzlich eine Stimme sanft. Sofort schnellte mein Kopf in
die Richtung der Stimme. Es war total dunkel, weshalb ich die Person
erst nicht erkennen konnte. Als die Gestalt dann schließlich näher
an mich heran trat, musste ich schwer schlucken. Nun stand er also
wieder vor mir. Wie sollte ich mich nur verhalten? Schnell wischte
ich die Tränen von meinen Wangen. Ich hatte gar nicht mitbekommen,
dass ich wieder zu weinen begonnen hatte und auch er sollte es nicht
sehen. Rasch stand ich auf und wollte gerade gehen, doch er ließ
mich nicht, denn seine Augen hatten mich mal wieder in seinen Bann
gerissen. In ihnen spiegelte sich eine Art Schmerz wieder und sie
hatten jeglichen Glanz verloren, doch trotzdem verlor ich mich sofort
in ihnen.
„Was machst du hier?“, verlangte ich von ihm zu erfahren. „Ich... ich hab dich gesucht und schließlich hat mich das Schicksal hierher geführt.“ „Wieso suchst du mich denn? Ich bedeute dir doch sowieso nichts“, warf ich ihm gegen den Kopf. „Was? Nein, nein so das ist nicht! Das alles hier war echt: das Picknick, der Sonnenuntergang, der Kuss. Das war nicht gespielt, Cait! Ich... ja, ich habe wichtige Details vor dir verborgen, aber du warst nun mal die erste Person, die mich so akzeptiert hat, wie ich bin. Alle anderen haben es nur auf den Ruhm abgesehen. Ich wollte dich nun mal nicht verlieren und dann kam ich aus dieser ganzen Lügengeschichte auf einmal nicht mehr heraus. Ja, es war dumm von mir, aber ich hoffe du kannst mir verzeihen, denn ich... Cait, ich liebe dich.“ Es bildete sich ein Klos in meinem Hals. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Mir wurde heiß und kalt zugleich, ich wusste nicht, was ich sagen sollte und in meinem ganzen Körper breitete sich dieses komische Gefühl aus. Konnte man einen Menschen nach einer Woche schon lieben? Liebe war für mich ein großes Wort. Es hatte so viel Bedeutung und er hatte es in den Mund genommen. Doch konnte ich es auch schon erwidern? War ich dafür schon bereit? „Du... ich... ich kann das nicht“, stotterte ich und lief an ihm vorbei. Ich wurde immer schneller und schneller bis ich schon beinahe rannte.
„Was machst du hier?“, verlangte ich von ihm zu erfahren. „Ich... ich hab dich gesucht und schließlich hat mich das Schicksal hierher geführt.“ „Wieso suchst du mich denn? Ich bedeute dir doch sowieso nichts“, warf ich ihm gegen den Kopf. „Was? Nein, nein so das ist nicht! Das alles hier war echt: das Picknick, der Sonnenuntergang, der Kuss. Das war nicht gespielt, Cait! Ich... ja, ich habe wichtige Details vor dir verborgen, aber du warst nun mal die erste Person, die mich so akzeptiert hat, wie ich bin. Alle anderen haben es nur auf den Ruhm abgesehen. Ich wollte dich nun mal nicht verlieren und dann kam ich aus dieser ganzen Lügengeschichte auf einmal nicht mehr heraus. Ja, es war dumm von mir, aber ich hoffe du kannst mir verzeihen, denn ich... Cait, ich liebe dich.“ Es bildete sich ein Klos in meinem Hals. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Mir wurde heiß und kalt zugleich, ich wusste nicht, was ich sagen sollte und in meinem ganzen Körper breitete sich dieses komische Gefühl aus. Konnte man einen Menschen nach einer Woche schon lieben? Liebe war für mich ein großes Wort. Es hatte so viel Bedeutung und er hatte es in den Mund genommen. Doch konnte ich es auch schon erwidern? War ich dafür schon bereit? „Du... ich... ich kann das nicht“, stotterte ich und lief an ihm vorbei. Ich wurde immer schneller und schneller bis ich schon beinahe rannte.
Erst
auf dem Heimweg fiel mir auf, was ich überhaupt getan hatte. Er
öffnete mir sein Herz und ich hatte ihn einfach so stehen gelassen.
Ich war so doof. Wieso konnte ich nicht einfach ein Mal über meinen
dämlichen Schatten springen? Bestimmt war er nun total sauer auf
mich, weil er solch bedeutungsvolle Wörter zu mir gesagt hatte und
ich es nicht erwidern konnte. In mir machte sich das schlechte
Gewissen breit, aber vielleicht war es auch einfach besser so.
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So, hier ist das neue Kapitel. Über Kommentare wäre ich wie immer sehr froh! :)
Ich freue mich schon total auf nächsten Samstag, weil ich da ja wieder ein neues Kapitel hochlade und es in Kapitel 14 so richtig abgeht! :D
Lg. Janina♥
Lg. Janina♥
Das ist ja folter bis zum nächsten samstag :) ich liiiiieeeebe diese fanfic *-*
AntwortenLöschenDas war wieder ein klasse Kapitel :D
AntwortenLöschenDu schreibst so toll :D Freue mich MEGA auf Samstag :D