Samstag, 8. November 2014

Long Way Home - Chapter 13

Song zu diesem Kapitel: 5 Seconds of Summer - Give Me Love (Cover) (bzw. Ed Sheeran - Give Me Love)

Cait

Fühlten sich meine Augenlider jeden Morgen so schwer an oder lag es wohl möglich daran, dass ich die ganze Nacht kein Auge zu bekommen hatte?
Müde stellte ich den Wecker meines Handys aus und rieb mir die Augen. Doch es gab wirklich keine Chance sie auf zu bekommen. Cait, du kannst doch heute einfach mal zu Hause bleiben. Wahrscheinlich könntest du dich sowieso nicht auf den Unterricht konzentrieren. Nein, Cait! Das darfst du nicht! Du hast schon einmal geschwänzt, es war als hätte ich den bösen Teufel auf meiner rechten und den guten Engel auf meiner linken Schulter zu sitzen. Doch letzten Endes siegte das Böse und ich beschloss einfach noch eine Runde zu schlafen. Ich wollte einfach wieder einschlafen und von einer tollen Welt träumen, in der nur nette Leute lebten, jeder Spaß hatte und man sich um nichts Sorgen machen musste. Denn sobald ich meine Augen öffnen würde, würde sich der ganze Schmerz wieder so real anfühlen und das wollte ich auf keinen Fall. Ja, man könnte jetzt vielleicht meinen, dass ich überreagieren würde. Er hatte ja schließlich nur seinen Namen und seinen Wohnort geändert und mir einige Dinge verschwiegen, doch ich dachte, dass wir keine Geheimnisse hatten, weshalb ich ihm mein ganzes Leben anvertraut hatte. Von ihm konnte man das ja nicht gerade behaupten.

*

Ich saß den ganzen Tag nur zu Hause herum und zerbrach mir den Kopf über alles mögliche. Mein Vater war mal wieder arbeiten und würde erst später nach Hause kommen, weshalb er nicht bemerkte, dass ich schwänzte und die SMS' n von meinen Freunden ignorierte ich gekonnt. Als mein Kopf dann allerdings zu explodieren drohte, hielt ich es einfach nicht mehr aus und beschloss einen Spaziergang zu machen. Aus irgendeinem Grund trugen mich meine Beine wie von selbst zu diesem bestimmten Ort.
Calum

Morgen ging es für uns wieder auf Tour. Doch so würde ich die ganze Sache sicherlich nicht stehenlassen. Ich konnte einfach nicht mitansehen, wie verletzt Cait war.
Wieder positionierte ich mich vor ihrer Schule. Minuten um Minuten vergingen, doch nichts geschah. Nervös blickte ich auf mein Handy. Allerdings war es dumm von mir zu glauben, dass sie auf meine Nachrichten geantwortet hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit machte ich mich dann schließlich auf den Weg zu ihr nach Hause. Wenn sie nicht in der Schule war, musste sie ja schließlich dort sein.
Ich klingelte und vernahm Schritte hinter der Tür. Aber als mir die Haustür dann geöffnet wurde, verschwand jegliche Hoffnung. „Guten Tag Mister Brown, ist Cait da? Mein Name ist Calum Hood und ich bin ein Freund von ihr“, versuchte ich so höflich wie möglich zu erklären. Schließlich wollte ich ja einen guten Eindruck schinden. Wobei ich nicht einmal wusste, ob Cait und ich überhaupt noch Freunde waren, was mir mal wieder einen Stich ins Herz versetzte. „Ähm... hallo. Komisch, Caitlin hat gar nichts von dir erwähnt. Sie ist gerade in der Schule“, antwortete mir ihr Vater. Es war verblüffend wie ähnlich er seiner Tochter sah. Sie hatten die gleiche Haarfarbe und selbst die Gesichtszüge ähnelten sich. Doch das spielte jetzt gar keine Rolle. Viel mehr interessierte es mich warum Cait ihrem Dad nichts von mir erzählt hatte. Doch die Antwort konnte ich bereits in dem Gesicht von ihrem Vater ablesen. Wenn es um Jungs ging, verstand er vermutlich keinen Spaß. Jungs würden seine Tochter doch nur vom Lernen abhalten und ihr ihre Zukunft zerstören, was natürlich vollkommener Blödsinn war. „Oh... ach... ach ja stimmt ja! Sie hat ja heute länger Schule. Danke für ihre Hilfe, Sir!“, log ich. Ich wusste ganz genau, dass Cait schwänzte, weshalb ich sie nicht bei ihrem Vater verraten wollte. Schließlich wusste ich ja, wie ihr Vater darauf reagieren würde. „Kein Problem“, erwiderte ihr Vater etwas verwirrt und schloss die Tür.
Wo konnte Cait nur stecken?
Als nächstes suchte ich auf dem Friedhof weiter. Doch selbst da war sie nicht vorzufinden. So langsam machte ich mir ernsthafte Sorgen und verlor schon die Hoffnung, da es jetzt schon ziemlich spät geworden war. Ich wollte mich auf den Weg nach Hause machen, aber irgendetwas zog mich in eine andere Richtung.
Cait

Nun saß ich also hier auf der Klippe, auf der wir uns geküsst hatten und blickte aufs Meer. Die Sonne war bereits verschwunden und meinem Dad hatte ich gerade noch eine Nachricht gesendet, in der ich ihm mitteilte, dass ich noch bei Grace sein würde. Wieso ich gerade hier war? Keine Ahnung! Ich wusste es wirklich nicht. Da war einfach dieses Gefühl. Dieses Gefühl von Geborgenheit, welches ich mit diesem Platz verband. Doch wieso trauerte ich diesem Tag, den wir hier verbracht hatten, eigentlich so hinterher? Wieso trauerte ich ihm so hinterher?

„Cait?“, fragte plötzlich eine Stimme sanft. Sofort schnellte mein Kopf in die Richtung der Stimme. Es war total dunkel, weshalb ich die Person erst nicht erkennen konnte. Als die Gestalt dann schließlich näher an mich heran trat, musste ich schwer schlucken. Nun stand er also wieder vor mir. Wie sollte ich mich nur verhalten? Schnell wischte ich die Tränen von meinen Wangen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich wieder zu weinen begonnen hatte und auch er sollte es nicht sehen. Rasch stand ich auf und wollte gerade gehen, doch er ließ mich nicht, denn seine Augen hatten mich mal wieder in seinen Bann gerissen. In ihnen spiegelte sich eine Art Schmerz wieder und sie hatten jeglichen Glanz verloren, doch trotzdem verlor ich mich sofort in ihnen.
„Was machst du hier?“, verlangte ich von ihm zu erfahren. „Ich... ich hab dich gesucht und schließlich hat mich das Schicksal hierher geführt.“ „Wieso suchst du mich denn? Ich bedeute dir doch sowieso nichts“, warf ich ihm gegen den Kopf. „Was? Nein, nein so das ist nicht! Das alles hier war echt: das Picknick, der Sonnenuntergang, der Kuss. Das war nicht gespielt, Cait! Ich... ja, ich habe wichtige Details vor dir verborgen, aber du warst nun mal die erste Person, die mich so akzeptiert hat, wie ich bin. Alle anderen haben es nur auf den Ruhm abgesehen. Ich wollte dich nun mal nicht verlieren und dann kam ich aus dieser ganzen Lügengeschichte auf einmal nicht mehr heraus. Ja, es war dumm von mir, aber ich hoffe du kannst mir verzeihen, denn ich... Cait, ich liebe dich.“ Es bildete sich ein Klos in meinem Hals. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Mir wurde heiß und kalt zugleich, ich wusste nicht, was ich sagen sollte und in meinem ganzen Körper breitete sich dieses komische Gefühl aus. Konnte man einen Menschen nach einer Woche schon lieben? Liebe war für mich ein großes Wort. Es hatte so viel Bedeutung und er hatte es in den Mund genommen. Doch konnte ich es auch schon erwidern? War ich dafür schon bereit? „Du... ich... ich kann das nicht“, stotterte ich und lief an ihm vorbei. Ich wurde immer schneller und schneller bis ich schon beinahe rannte.

Erst auf dem Heimweg fiel mir auf, was ich überhaupt getan hatte. Er öffnete mir sein Herz und ich hatte ihn einfach so stehen gelassen. Ich war so doof. Wieso konnte ich nicht einfach ein Mal über meinen dämlichen Schatten springen? Bestimmt war er nun total sauer auf mich, weil er solch bedeutungsvolle Wörter zu mir gesagt hatte und ich es nicht erwidern konnte. In mir machte sich das schlechte Gewissen breit, aber vielleicht war es auch einfach besser so.

---------------------------------------------------------------------------------- 
So, hier ist das neue Kapitel. Über Kommentare wäre ich wie immer sehr froh! :)
Ich freue mich schon total auf nächsten Samstag, weil ich da ja wieder ein neues Kapitel hochlade und es in Kapitel 14 so richtig abgeht! :D
Lg. Janina♥

2 Kommentare:

  1. Das ist ja folter bis zum nächsten samstag :) ich liiiiieeeebe diese fanfic *-*

    AntwortenLöschen
  2. Das war wieder ein klasse Kapitel :D
    Du schreibst so toll :D Freue mich MEGA auf Samstag :D

    AntwortenLöschen