Montag, 22. September 2014

Long Way Home - Chapter 6

Cait

„Dem sollte man mal eine Lektion erteilen“, sagte Finn aufgebracht.
Wir saßen gerade auf dem Sofa. Ich hatte mich in eine weiche Wolldecke eingekuschelt und Finn hatte mir noch einen Tee gemacht und mir ein Kühlpack für meine Wange gegeben. Meine Tränen hatte ich auch schon langsam wieder unter Kontrolle.
„Das würde doch nichts bringen. Er ist halt so wie er ist. Da kann man nichts machen. Er denkt halt ich wäre schuld an dem Tod... naja du weißt schon“, meinte ich. „Hör auf deinen Vater jetzt noch zu verteidigen.“ „Das tu ich doch gar nicht. Ich versuch nur nachzuvollziehen was er getan hat. Doch irgendwie kann ich das nicht.“ „Und das wirst du auch nie können, weil es einfach falsch von ihm war.“ Ja, Finn hatte recht. Er hatte verdammt nochmal Recht!

Nach einiger Zeit gingen wir dann schließlich hoch in sein Zimmer. Wir lagen nun so da, wie schon heute Nachmittag. Und schon wieder fühlte ich mich so unheimlich gut. Wenn ich mit ihm zusammen war, kam es mir so vor, als wären all meine Probleme wie weg geblasen - sie hatten sich einfach so in Luft aufgelöst, sind geplatzt wie eine Seifenblase.

„Ich werde nicht zulassen, dass er dich noch einmal schlägt. Du bleibst erst mal hier. Ich werde auf dich aufpassen. Das verspreche ich dir.“ Das war das Letzte, was ich hörte, bevor sich meine Augen schlossen und ich ins Traumland verschwand.

*

Am nächsten Morgen kitzelten mich die Sonnenstrahlen, welche durchs Fenster schienen, an der Nasenspitze. Den Umständen entsprechend hatte ich verblüffend gut geschlafen. Suchend tastete ich neben mich. Doch als mir auffiel, dass Finn nicht neben mir lag, riss ich meine Augen auf und saß sofort kerzengerade im Bett. Wo war er nur? Hatte er mich allein gelassen?
Ich stieg aus dem Bett und ging instinktiv die Treppe hinunter. Bereits vom Weiten hörte ich das Geschirr klappern. Als ich Finn in der Küche sah, fiel mir ein Stein vom Herzen.

„Oh, hey, du bist ja schon wach. Wie hast du geschlafen?“, fragte er mich, als er sich zu mir umdrehte. Und - oh man - er hatte schon wieder dieses umwerfende Lächeln aufgesetzt. „Überraschend gut. Aber sag mal: Was machst du da eigentlich?“ „Ich probiere Pfannkuchen zu machen. Bis jetzt sind nur zwei verbrannt. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Guck mal, ich kann den Pfannkuchen sogar in der Luft drehen.“ Finn nahm die Pfanne in beide Hände und mit einer Flotten Bewegung flog der Pfannkuchen in die Luft und anschließend direkt... auf dem Boden. Kurz blickten wir beide auf den Fußboden, bevor wir in schallendes Gelächter ausbrachen.

„Den darfst du aber essen“, meinte ich, als wir uns wieder beruhigt hatten. „Ne, lass mal. Den geb ich lieber Michael.“ Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen. Doch ich wusste ganz genau, dass er das nicht machen würde. Dafür war er einfach viel zu nett.
Finn säuberte noch schnell den Boden, bereitete die restlichen Pfannkuchen vor und stellte sie zusammen mit der Schokoladensauce auf den Tisch. Wir beide schlugen reichlich zu. Für einen Jungen konnte er echt gut kochen. Klar, es war nicht perfekt, aber auch nicht allzu schlecht. „Und? Schmeckt' s?“, fragte mich Finn neugierig. „Es ist ganz... akzeptabel“, ärgerte ich ihn, konnte mir ein Grinsen allerdings nicht verkneifen: „Okay, sie sind überraschend gut, aber wo sind eigentlich Michael, Ashton und Luke? Wissen sie, dass ich die Nacht über hier war?“ „Ähm... die sind gerade... in der Stadt. Ja, das wissen sie. Und sie wissen auch, dass du noch einige Tage bleiben wirst. Ich lass dich erst mal nicht zu deinem Vater zurück. Klar, irgendwann musst du mit ihm reden, aber jetzt noch nicht. Und wenn, dann komm ich auch mit, denn sonst...“ „Es ist echt süß, wie du dich um mich kümmerst. Danke!“, unterbrach ich ihn lächelnd. Es war wirklich unglaublich was er alles für mich tat, obwohl wir uns noch gar nicht so lange kannten. Und für all das war ich ihm echt unendlich dankbar.

Als wir dann aufgegessen hatten, räumten wir noch gemeinsam den Tisch ab und ich beschloss mich noch etwas im Bad zurecht zumachen. Ich putzte mir die Zähne, zog mir einen hellblauen Pullover und eine einfache Jeans an und schminkte mich dezent.

„Wow, eine Dusche kann echt wunder bewirken“, schwärmte ich, als ich in Finns Zimmer trat. „Freut mich, dass es dir wieder besser geht.“ Ging es mir wirklich besser? Ich schwänzte gerade das erste Mal in meinem Leben die Schule, weil erstens gestern zu viel passiert war und ich zweitens keine Lust hatte die Klausur deswegen zu verhauen. Ich würde meinen Lehrer schon irgendwie dazu überreden, dass ich die Prüfung nachholen durfte. Wie aufs Stichwort vibrierte mein Handy:

Eine neue Nachricht

Von: Grace <3
Cait, wo bist du denn? Wir schreiben doch gleich die Prüfung! Ist etwas passiert? Eine Klausur hast du doch noch nie verpasst. Bitte melde dich!
Xoxo Grace

Von dem ganzen Stress wollte ich jetzt einfach nichts wissen, weshalb ich ihr kurzerhand einfach nicht antwortete und mein Handy wieder wegsteckte.

„Komm mit, ich hab eine Überraschung für dich.“ Finn hatte eine Gitarre über seiner Schulter zu hängen. Er nahm lächelnd meine Hand und zog mich mit sich mit.

*

Nach einigen Minuten, in denen ich verzweifelt versucht hatte zu erfahren, wo Finn mich hinführen wollte, kamen wir schließlich am Ziel an.
„Wow“, entfuhr es mir. Etwas anderes konnte ich dazu einfach nicht sagen. Ich war absolut sprachlos.

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Caits Outfit: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/ideaskopiegzmu3dai8v.png

So, da der Blog heute ja ein Jahr alt wird, kommt heute auch gleich mal zur Feier des Tages ein neues Kapitel. :)
Es ist wirklich alles andere als perfekt, weil ich durch die Schule einfach keine Zeit hatte es nochmal zu überarbeiten, weshalb ich das in den nächsten Tagen noch machen werde. :/
Ich hoffe trotzdem, dass es euch einigermaßen gefällt. :)
Lg. Janina♥

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