Sonntag, 18. Januar 2015

Long Way Home - Chapter 23

Cait

Am nächsten Morgen kitzelten mich die Sonnenstrahlen, welche durch das große Fenster schienen und somit den ganzen Raum mit Licht durchfluteten, sanft an der Nasenspitze. Gähnend rieb ich mir meine Augen und blinzelte dann ein paar Mal, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen.
„Guten Morgen“, sagte Calum lächelnd, als er gerade aus dem Badezimmer kam. Er hatte nur ein Handtuch um seine Hüfte gewickelt und war ansonsten vollkommen unbekleidet. Es war also klar, dass mein Blick direkt an seinem durch trainierten Oberkörper hängen blieb. An diesen Anblick könnte ich mich wirklich gewöhnen. „Morgen“, erwiderte ich und auch auf meine Lippen schlich sich ein Lächeln. „Gut geschlafen?“, fragte er mich, während er zu mir kam und mir einen sanften Kuss gab. „Sehr gut sogar. Wie spät ist es eigentlich?“ „Es ist schon zehn Uhr dreißig. Wir sollten uns jetzt also fertig machen, frühstücken und dann los. Die Jungs und ich haben doch heute schon unser erstes Konzert hier und wir müssen noch zum Soundcheck und unsere Crew begrüßen, die uns die ganze Tour über begleiten wird“, erklärte mir Calum.

Gesagt – getan. Wir machten uns fertig und gingen danach Hand in Hand zum Frühstück, wo uns ein riesiges Buffet und die anderen Jungs, die wir freundlich begrüßten, erwarteten. Das Essen war einfach großartig und ich unterhielt mich köstlich mit den anderen, die mich immer wieder zum Lachen brachten.
So gegen zwölf Uhr stiegen wir dann schließlich in einen schwarzen Van, der uns zur Konzerthalle fahren würde. Zum Glück waren noch nicht viele Fans vor dem Hotel, weshalb wir den Vordereingang benutzen konnten.

„Und euch macht es wirklich nichts aus, dass ich euch auf der Tour begleite?“, fragte ich die anderen Jungs, da ich noch immer etwas verunsichert war. „Ach was! So können wir uns doch auch alle besser kennen lernen. Schließlich bist du ja Calums Freundin“, meinte Ashton und wackelte zweideutig mit seinen Augenbrauen, weshalb ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Doch auf Ashs letzten Satz wollte ich jetzt einfach nicht weiter eingehen, deshalb wechselte ich kurzerhand das Thema: „Okay, dann ist ja gut. Und oh man, ich bin schon so aufgeregt. Schließlich habe ich noch nie einen Song von euch gehört.“ „Ach, das macht doch nichts. Wir sind sowieso nicht so gut“, wimmelte Luke ab. „Und deshalb tourt ihr durch Amerika?“, fragte ich ironisch. „Ja, genau“, bestätigte er lachend.
Während der ganzen Fahrt unterhielten wir uns noch über ihre Musik. Sie hatten mich dringendst darauf hingewiesen, dass sie keine Boyband waren und es auch niemals sein würden.

Nach circa einer halben Stunde kamen wir dann schließlich an und stiegen aus dem Auto. Wir befanden uns wahrscheinlich am Hintereingang, da der Haupteingang normalerweise keine kleine Gasse war und dort auch keine Müllcontainer stehen würden. Wir betraten das Gebäude und wurden auch sofort von einer Frau mit einem Klemmbrett und einem Headset am Ohr begrüßt: „Guten Tag, mein Name ist Ella. Ich bin hier für die Eventplanung verantwortlich und werde euch jetzt durch die Räumlichkeiten führen. Folgt mir bitte.“ Wow, das war ja eine herzliche Begrüßung. Aber was soll' s. Mit schnellen Schritten folgten wir ihr und nachdem wir einen endlos langen Gang entlang gewandert waren, kamen wir schließlich an einem kleinen Raum an. In ihm befand sich ein kleiner Tisch und einige Sitzmöglichkeiten. „Das wird euer Aufenthaltsraum sein und direkt nebenan“, wir gingen eine Tür weiter: „ist die Maske. Ihr müsst bitte um Punkt 18 Uhr hier erscheinen“, erklärte sie streng. Oh man, diese Frau nahm ihren Job wohl etwas zu ernst. Unsere Führung ging dann in der Cafeteria weiter und endete auf der Bühne, auf der die Jungs heute Abend auftreten würden und wo sich Ella dann schließlich wieder von uns verabschiedete, weil sie noch einiges zu organisieren habe. Die Instrumente befanden sich bereits an Ort und Stelle und ich staunte nicht schlecht, als ich mich etwas umblickte. Die Konzerthalle war echt riesig, weshalb mir ein 'Wow' entfuhr.
„Ziemlich groß, was?“, fragte Michael lächelnd. „Und wie“, staunte ich weiter. „Ah, Jungs, da seid ihr ja schon“, sagte ein Mann, der auf uns zukam und mich somit in die Realität zurück holte. „Hey John!“, begrüßten ihn die anderen, schlossen ihn kurz in die Arme und hielten einen kurzen Smalltalk. „Und du musst wohl Cait sein?!“, wandte er sich an mich. „Ja, genau. Freut mich Sie kennen zu lernen“, meinte ich und reichte ihm freundlich die Hand, welche er daraufhin kräftig schüttelte. „Ach komm, bleiben wir mal beim 'Du'. Ich bin John und während der ganzen Tour für die Technik auf der Bühne verantwortlich“, stellte er sich vor und er kam mir jetzt schon mit seinem Lächeln unheimlich sympathisch vor. „Ich will euch ja nicht drängen, aber wollen wir dann mit dem Soundcheck anfangen?“, fragte John. „Ja, klar“, stimmten alle zu. Während sich John auf den Weg in eine kleine Kabine am anderen Ende der Halle machte, setzte ich mich in die erste Reihe, um die beste Sicht zu haben.

Letztendlich spielten die Jungs nur ein paar spontane Songs und machten dabei irgendeinen Blödsinn auf der Bühne. Ashton konnte beispielsweise die besten Imitationen von den verschiedensten Leuten machen. Aber anscheinend hatte das John gereicht, um die nötigen Einstellungen zu machen, weshalb er den Soundcheck kurzerhand für beendet erklärte.

Da uns allen nun mächtig der Magen knurrte, machten wir uns auf den Weg in die Cafeteria. Dort wurden mir noch so einige Leute vorgestellt und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich mir wirklich alle Namen merken konnte.
Das Buffet bot uns eine riesige Auswahl. Wir schlugen uns alle kräftig die Teller voll und setzten und dann an einen runden Tisch, der mitten im Raum stand. „Michael, könntest du bitte wie ein normaler Mensch essen und nicht alles in dich hineinstopfen?“, forderte ihn Luke auf. „Oh, da spricht der Meister“, konterte der Angesprochene. „Michael, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, wir haben hier neuerdings ein Mädchen mit am Tisch“, erwiderte Luke und nickte zu mir herüber. „Ach, das macht doch nichts. Ich habe diese ganzen Manieren sowieso satt. Davon habe ich zu Hause mehr als genug“, wimmelte ich ab. „Siehst du“, meinte Michael mit einem triumphierenden Lächeln.
Der Rest des Essens verlief eigentlich ganz normal. Naja, was für die Jungs normal war, war für Außenstehende wohl eher verrückt. Aber das machte mir nichts aus. Sie waren anders als meine anderen Freunde, weshalb ich jede Sekunde mit ihnen genoss.

Nachdem wir nun alle satt waren, gingen wir in den Aufenthaltsraum, da wir noch circa zwei Stunden Zeit hatten, bis die Jungs in die Maske mussten. Michael hatte vor Freude sofort aufgeschrien, als er den Fernseher und passend dazu die PS3 entdeckt hatte. Calum und Michael hatten sich sofort einen Controller geschnappt, sich vor den Fernseher gesetzt und angefangen irgendwelche Ballerspiele zu spielen, während Luke, Ashton und ich es uns auf dem Sofa gemütlich machten und etwas redeten. Ich lernte die anderen immer besser kennen und bereute es keine Sekunde lang mitgekommen zu sein. Ich fühlte mich pudelwohl und sie wurden so langsam aber sich zu den großen Brüdern, die ich nie hatte.

Pünktlich um 18 Uhr gingen wir dann zur Maske. Die Haare von den Jungs wurden von professionellen Stylisten hergerichtet und selbst etwas Puder wurde ihnen ins Gesicht gepinselt. Ich fand das alles überhaupt nicht langweilig, sondern eher interessant, weshalb ich den Stylisten gebannt auf die Finger schaute. Danach bekamen die Jungs noch ihre Bühnenoutfits, die sie auch gleich darauf anzogen und anschließend gingen wir wieder in den Aufenthaltsraum. „Wann beginnt eigentlich das Konzert“, fragte ich. „In einer Stunde, aber der Einlass hat bereits begonnen“, antwortete mir Ashton. „Und was macht ihr jetzt noch die Zeit über?“, hakte ich weiter nach. „Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber vor jedem Auftritt putzen wir uns aus irgendeinem unerklärlichen Grund die Zähne und hören einfach Musik“, meinte Ash und drehte auch schon gleich darauf das Radio, welches im Raum herumstand, auf. Es erklangen die ersten Töne des Liedes 'Jesus Of Suburbian' von 'Green Day'. Die Jungs hatten echt einen total tollen Musikgeschmack! Ich liebte diesen Song und allgemein die ganze Musikrichtung.

Nachdem die vier sich dann ihre Zähne geputzt hatten, kam auch schon John, der uns zum Bühnenrand führte. Dort standen schon Michaels und Lukes Gitarren und Calums Bass bereit. Außerdem wuselten tausend Leute herum, die noch irgendetwas auf den letzten Drücker erledigen mussten. Die drei schnappten sich ihre Instrumente, während Ashton sich seine Drumsticks nahm. „Okay Jungs, ihr müsst in zwei Minuten auf die Bühne“, informierte uns John. Während Luke, Michael und Ash schon bereit waren auf die Bühne zu laufen, kam Calum noch einmal auf mich zu: „Du kannst von hier aus zugucken okay? Ich hoffe es gefällt dir.“ „Okay. Viel Spaß“, meinte ich und legte meine Lippen auf seine. „Cal, kommst du dann?“, fragte Luke schmunzelnd, woraufhin wir uns wieder voneinander lösten. „Bis nachher“, lächelte er. „Ja, bis dann“, lächelte ich zurück.

Als die Jungs mit vollem Elan auf die Bühne stürmten, fing sofort das ganze Publikum an zu kreischen. Ich konnte nicht wirklich sehen, wie viele Leute anwesend waren, aber es mussten auf jeden Fall eine ganze Menge sein. Die ersten Akkorde erklangen und bereits von diesem Zeitpunkt an wusste ich, dass sie es voll drauf hatten. Und als Luke dann auch noch anfing zu singen, wurde ich unwillkürlich in ihren Bann gerissen: Ashton, wie er hinter seinem Schlagzeug saß, dem man die Freude beim Spielen förmlich ansehen konnte und der schon nach der ersten Minute vor Elan zu schwitzen angefangen hatte, Michael, der auf der Bühne die verrücktesten Sprünge machen und dabei immer noch Gitarre spielen konnte, Luke, der mit seiner Stimme jeden verzauberte und alles um sich herum vergaß und Calum, der sein Instrument beherrschte und dabei auch noch so unheimlich heiß aussah. Alle zusammen ergaben die perfekte Mischung. In die Lieder, die sie spielten, hatte ich mich sofort verliebt. Ich genoss das ganze Konzert in vollen Zügen und lächelte, als mir Calum hin und wieder einen Seitenblick schenkte.

*

„Oh mein Gott, ihr seid der absolute Wahnsinn!“, rief ich begeistert, als die Jungs vollkommen verschwitzt von der Bühne auf mich zugelaufen kamen. Sie hatten sogar noch eine Zugabe gegeben, worüber sich nicht nur das Publikum, sondern auch ich sehr gefreut haben. „Findest du wirklich?“, fragte mich Luke ungläubig. „Das ist ein Scherz oder? Ihr gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsbands“, schwärmte ich weiter. „Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich wäre auch traurig gewesen, wenn du jetzt etwas anderes gesagt hättest“, grinste Calum und schlang seine Arme um meine Taille. „Willst du nicht vielleicht erstmal duschen gehen?“, fragte ich und wollte mich aus seinem Griff befreien. So verschwitzt sah er ja teilweise echt heiß aus, aber auf eine Umarmung konnte ich echt verzichten. Zumal ich keine Wechselkleidung dabei hatte – die vier schon. „Nein, ich will dich jetzt erstmal küssen“, flüsterte er mir zu und zog mich wieder näher zu sich heran. Wohl oder übel musste ich mich mal wieder geschlagen geben. Ich war einfach süchtig danach seine Lippen auf meinen zu spüren, weshalb ich nicht widerstehen konnte und Calum sogar noch etwas weiter zu mir hinunter zog, um die Lücke zwischen uns zu schließen. Unsere Lippen bewegten sich synchron und der Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher. Das Adrenalin war deutlich zu spüren, bis wir dann schließlich von Michael unterbrochen wurden. Das er auch immer in den ungünstigsten Momenten dazwischen funken musste: „Leute, könnt ihr das nicht nachher im Hotelzimmer fortführen? Wir würden gerne noch in irgendeinen Club feiern gehen.“ Oh ja, und wie wir das später fortführen würden...

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Tut mir leid, dass das Kapitel irgendwie so furchtbar langweilig geworden ist, aber ich hatte echt keine Zeit es nochmals zu überarbeiten, weil im Momant alles mega stressig bei mir ist. :/

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