Mittwoch, 4. Februar 2015

Long Way Home - Chapter 28

Cait

BIEP BIEP BIEP
„Blödes Ding“, fluchte ich und schaltete den Wecker meines Handy, welches auf dem Nachttisch lag, aus. Die Nacht war meiner Meinung nach mal wieder viel zu kurz gewesen, aber wir mussten heute ja schließlich pünktlich am Flughafen sein. „Guten Morgen“, sagte ich sanft und gab Calum einen Kuss auf die Wange. „Morgen“, murmelte er mit seiner tiefen Morgenstimme und rieb sich die Augen. „Hast du gut geschlafen?“, fragte ich ihn. „Mit dir schlafe ich doch immer gut“, lächelte er und schlang seine Arme um mich. „Calum, wir müssen jetzt aufstehen“, meinte ich sanft und hatte dabei das Gefühl als würde ich wie seine Mutter klingen. „Ich will aber noch kuscheln“, erwiderte er und setzte seinen besten Schmollmund auf, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. „Na gut, aber nur fünf Minuten“, gab ich nach und kuschelte mich an seine Brust.

Nach unser kleinen morgendlichen Kuscheleinheit, machten wir uns dann schließlich fertig. Ich zog mir heute mal eine schwarze Leggins und ein Amerika-T-Shirt an. Anschließend gingen wir in die Küche, machten uns jeweils eine Schüssel Cornflakes, setzten uns dann ins Wohnzimmer aufs Sofa und schalteten den Fernseher ein.
„Guten Morgen“, meinte mein Vater, der sich nach einiger Zeit mit Mia im Schlepptau ebenfalls auf der Coach niederließ. „Und, wie fandet ihr eure Traumhochzeit?“, fragte ich die beiden, obwohl es mich gar nicht wirklich interessierte und stellte meine bereits leere Schüssel auf den Tisch vor uns. „Es war wunderbar“, antwortete mein Dad. „Einfach perfekt“, ergänzte ihn Mia und schmiegte sich an seine Schulter. „Na dann“, meinte ich und verdrehte die Augen. „Achso Dad? Kannst du uns heute eigentlich noch zum Flughafen fahren?“ „Zum Flughafen?“, fragte der Angesprochene, so als würde er nichts davon wissen. „Ja, wir fliegen doch heute nach New York - wegen der Tour“, erklärte ich ihm nochmals. „Ähm... haben wir dir das noch gar nicht erzählt? Also Calum kann ich gerne fahren, aber du fliegst heute nicht“, meinte er. „Was? Wieso das denn?“ Das war doch nur ein schlechter Scherz oder? „Mia und ich... also wir beide... also wir haben beschlossen, dass es besser wäre, wenn du deine letzten zwei Schuljahre auf einer absoluten Eliteschule absolvierst, da wir natürlich nur den besten Abschluss für dich wollen. Deshalb haben wir dich auf einem Internat in England angemeldet und da die Sommerferien dort früher enden, fängt bereits in einer Woche die Schule an. Und weil du schließlich noch deine ganzen Sachen packen musst, wirst du nicht mit fliegen.“ „Moment mal. IHR HABT WAS?“, schrie ich jetzt schon fast und riss schockiert meine Augen auf. Sie konnten mich doch nicht ohne meine Erlaubnis an einem blöden Internat auf einem anderen Kontinent anmelden! Was dachte sich mein Vater überhaupt? Das war sicherlich nicht seine Idee, sondern Mias! „Beruhige dich, Caitlin“, meinte mein Dad und legte seine Hand auf meine Schulter, welche ich kurzerhand weg schlug. „Ich werde da ganz bestimmt nicht hingehen!“, protestierte ich. „Und ob du das wirst! Das ist bereits beschlossene Sache und du wirst dort pünktlich zum neuen Schuljahr erwartet. Es ist doch nur zu deinem Besten“, meinte er und reichte mir einen Flyer des Internats, den er aus seiner Hosentasche gefischt hatte. „Zu meinem Besten? Willst du mich eigentlich verarschen?! Das war doch bestimmt Mias Idee, damit sie mich los ist und sich ganz in Ruhe an deinem Geld zu schaffen machen kann“, warf ich ihm an den Kopf, sprang vom Sofa auf und zerriss den Flyer. „Siehst du! Du scheinst jeglichen Respekt verloren zu haben und schmeißt mit Wörtern um dich, die gar nicht in deinem Wortschatz vorhanden sein sollten. Ja, es war Mias Idee, aber es war meine Entscheidung dich dort anzumelden. Ich möchte mit dir darüber auch gar nicht diskutieren! Am Freitag wird dein Flieger nach England gehen, ohne wenn und aber. Vielleicht verstehst du ja irgendwann, dass es das Richtige für dich ist“, schrie mein Vater, der ebenfalls aufgestanden war und seine Hände in die Seiten gestemmt hatte. „Aber du hast den Vertrag unterschrieben, dass ich mit touren darf und...“ „Keine Widerrede!“, schrie mein Dad weiter und ließ mich somit zusammen zucken. „Du kannst mich mal“, rief ich und rannte die Treppe hinauf in mein Zimmer. Er ließ mich ja nicht mal zu Wort kommen!
Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und kämpfte mit den Tränen. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Hasste er mich wirklich so sehr? Er hatte sich wirklich kein Stück geändert und Mia hatte nun ihr Ziel erreicht. Jetzt hatte sie meinen Vater ganz für sich alleine und konnte ihn seelenruhig ausbeuten. Diese Schlange, ich könnte ihr den Hals umdrehen!
„Cait, alles in Ordnung?“, fragte Calum sanft, setzte sich neben mich aufs Bett und nahm mich in den Arm. „Ich habe nochmal versucht mit deinem Vater zu reden, aber der ist echt stur“, erzählte er. „Danke. Ja, ich weiß, aber das kann er mir doch nicht antun. Er hat mir versprochen, dass ich mit euch auf Tour darf und was soll ich außerdem auf einem Internat in einem fremden Land, wo ich niemanden kenne?“ „Cait, das schaffen wir schon. Wann immer ich frei habe, fliege ich zu dir und andersherum. Und wenn dir dort irgendjemand blöd kommt, dann lass ich alles stehen und liegen und komm zu dir, um demjenigen eine reinzuhauen“, meinte er und brachte mich somit zum Schmunzeln. „Danke, dass du immer für mich da bist. Du unterstützt mich wo du nur kannst und warst sogar mit mir auf dieser dämlichen Hochzeit.“ „Das ist doch klar. Du bist für mich einfach eine der wichtigsten Personen auf dieser Welt.“ „Du für mich auch. Ich liebe dich“, erwiderte ich und legte meine Lippen auf seine. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit Calum an meiner Seite alle Probleme bewältigen konnte und sogar die Zeit auf dem Internat überleben würde, wobei ich wegen dieser Sache bestimmt noch einige Diskussionen mit meinem Vater haben würde. So einfach konnte er mich nämlich nicht abschieben.

*

Nach einigen Stunden standen wir nun schließlich im Flughafengebäude. Mein Vater hatte uns hierher gefahren. Während der ganzen Fahrt über hatte ich ihn angeschwiegen. Ein Wunder, dass er mir wenigstens erlaubt hatte Calum zum Flughafen zu bringen. Er wartete im Auto, während ich mich von Cal verabschiedete.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, in der Calum und ich einfach nur hier standen und uns umarmten. Wie lange würde ich ihn jetzt nicht mehr wiedersehen? Wochen? Monate? Ich hatte keine Ahnung, weshalb mir der Abschied umso schwerer fiel. „Hey, nicht weinen“, meinte Cal und wischte mir die Tränen, die langsam meine Wangen hinunter kullerten, weg. „Ich werde dich so vermissen und ich konnte mich noch nicht mal richtig von den anderen verabschieden“, schluchzte ich. „Ich werde dich auch vermissen, aber beim letzten Mal haben wir es doch auch geschafft den Kontakt zu halten, auch wenn ich viel zu tun hatte. Und die anderen Jungs werden das schon verstehen. Ich liebe dich, Cait“, sagte er sanft und beruhigte mich somit unheimlich. „Ich liebe dich auchm Calum“, flüsterte ich und drückte meine Lippen auf seine. Das war jetzt also vorerst der letzte Kuss. Was sollte ich nur ohne ihn machen? Wie sollte ich nur ohne ihn das Internat überstehen? Eine Lautsprecherstimme, die Cals Flug aufrief, unterbrach dann schließlich unseren Kuss. „Ich ruf dich an, wenn ich gelandet bin okay?“, sagte er und blickte mir in die Augen. „Okay“, erwiderte ich mit einem schwachen Lächeln. Er nahm noch einmal meine Hand in seine und ich spürte, wie er mir irgendetwas kaltes in die Hand legte. Schließlich lösten wir uns schweren Herzens voneinander und er gab mir noch einen letzten Kuss auf den Haaransatz, ehe er dann hinter einer Glastür verschwand.
Vorsichtig öffnete ich meine Hand, um zu sehen, was er mir überreicht hatte. Bei dem Anblick liefen mir gleich noch mehr Tränen die Wangen hinunter. Es war ein silbernes Bettelarmband mit einem Herzanhänger und ein kleiner Zettel auf dem stand, dass er mir aus allen Ländern, in denen er sein würde, einen neuen Anhänger mitbringen würde, damit ich ihn nie vergessen konnte und auch etwas von der Tour hatte. Das mochte mal wieder so kitschig klingen, aber es war das schönste Geschenk, was ich je bekommen hatte. Calum war der einfühlsamste Mensch, den ich je kennengelernt hatte. Er wusste in jeder Situation wie er mich wieder aufheitern konnte und manchmal bekam ich das Gefühl, als kannte er mich besser als ich mich selbst. Er war anders als alle anderen – er was nahezu perfekt. Ich würde ihn niemals vergessen und für immer lieben...

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Bettelarmband: http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/bettelarmbandbj74hgvqcl.png

Was soll ich noch großartig sagen, außer das dies das letzte Kapitel des zweiten Buches ist? Es wird jetzt nur noch ein Buch folgen und das hat es echt in sich. Es wird so mega viel passieren und ich bin schon gespannt darauf, wie ihr reagieren werdet. :)
Ich habe ja momentan Ferien, weshalb in dieser Woche vielleicht noch ein Kapitel kommt.
Lg. Janina♥

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