Songs zu diesem Kapitel:
„Die
schlimmstmögliche Wendung ist nicht vorhersehbar. Sie tritt durch
Zufall ein.“ - Friedrich
Dürrenmatt
„Planmäßig
vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall
trifft sie dann am schlimmsten, wenn sie durch ihn das Gegenteil
ihres Ziels erreichen: Das, was sie befürchteten, was sie zu
vermeiden suchten.“ -
Friedrich Dürrenmatt
Cait
„Nichts,
ich... ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass du... naja dass du
hierher kommst“, stotterte Cal. „Ja, es sollte auch schließlich
eine Überraschung werden. Freust du dich denn nicht?“, fragte ich
enttäuscht. „Doch ich... ähm ja“, stotterte er weiter. „Na
dann küss mich“, meinte ich leicht lächelnd und presste meine
Lippen wieder hoffnungsvoll auf seine, doch schon wieder erwiderte er
den Kuss nicht. Stattdessen brach er ihn ab. „Ich kann das einfach
nicht“, sagte er, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und
lief durch das Zimmer. „Was kannst du nicht? Calum, was ist hier
los? Ich dachte, ich mache dir eine Freude und komm dich besuchen und
jetzt?“, entsetzt lief ich zum Fenster, an dem er nun stand und
stumm nach draußen sah. „Willst du dich vielleicht setzen?“,
fragte Cal ohne mich dabei auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Nein, ich will mich nicht setzen! Ich will einfach nur wissen, was
hier los ist.“ Langsam wurde ich echt sauer. Ich machte mir hier
die Mühe und nahm den weiten Weg auf mich und er freute sich nicht
einmal? „Cait, ich... ich weiß nicht wo ich anfangen soll“,
meinte er verzweifelt und ich glaubte sogar Tränen in seinen Augen
zu erkennen. „Calum, was kann denn so schlimm sein? Was es auch
ist, wir stehen das gemeinsam durch“, versuchte ich ihn zu
ermutigen, da ich mir langsam wirklich Sorgen um ihn machte. „Ich
glaube nicht“, flüsterte er leise, aber ich hatte es dennoch
verstanden. „Los, erzähl schon.“ Selbst in meinen Augen bildeten
sich Tränen, da ich einfach nur total verwirrt war und Angst davor
hatte, was er mir als nächstes sagen würde. So verzweifelt hatte
ich Calum noch nie gesehen. „Cait, als du nicht da warst und.. und
wir letztens ein Konzert hatten, sind wir danach noch feiern
gegangen. So machen wir das halt manchmal, das weißt du ja. Ich hab
dich so vermisst und wollte deshalb einfach mal einen Abend lang
meinen Spaß mit den Jungs haben. Ich... ich habe viel zu viel
getrunken und auf einmal konnte ich Michael, Luke und Ashton auch
nirgendwo mehr ausfindig machen. Ich wollte einfach nur zurück ins
Hotel und dann... dann...“ Doch weiter kam er nicht, da seine
Stimme abbrach. Aber jetzt war ich einfach zu neugierig geworden,
weshalb ich von ihm verlangte mehr zu erfahren: „Was ist dann
passiert?“ „Da war auf einmal dieses Mädchen und... Cait, ich...
ich hab mit einer anderen geschlafen“, flüsterte er. „Was?“,
fragte ich, da ich mir sicher war, mich verhört zu haben. „Es tut
mir leid. Ich... ich wollte das nicht. Ich hab mich einfach so einsam
gefühlt und war betrunken und ich...“ „Calum, wenn das ein
Scherz ist, dann ist das definitiv kein guter. Wenn du eine Wette
oder so was am Laufen hast, dann hast du jetzt gewonnen, aber sag mir
jetzt bitte, dass du mich anlügst. Du würdest sowas doch niemals
tun“, meinte ich, während sich die ersten Tränen ihren Weg über
meine Wangen bahnten. Ich konnte und wollte das einfach nicht
glauben. So etwas würde er einfach nicht machen, doch sein Schweigen
bewies mir das Gegenteil. „Guck mich an und sag mir, dass das nicht
stimmt“, schrie ich, doch immer noch blickte er nur auf seine Hände
und blieb stumm. „Du mieses Arschloch“, sagte ich unter Tränen
und schon im nächsten Moment landete meine Hand auf seiner Wange.
„Du brauchst dich nie wieder bei mir zu melden. Du bist für mich
gestorben, Calum Thomas Hood“, fauchte ich und ging auf die Tür
zu, um das Zimmer zu verlassen. Als ich die Klinke gerade
herunterdrücken wollte, legte sich plötzlich eine Hand auf meine
Schulter. „Cait“, flüsterte er. „Lass mich los“, zischte ich
und schaute ihm noch ein letztes Mal in die Augen. Eine Träne lief
über seine Wange, doch das interessierte mich im Moment herzlich
wenig. Er nahm seine Hand von meiner Schulter und sofort öffnete ich
die Tür und ging aus dem Zimmer. „Cait, warte!“, rief er mir
noch hinterher, während ich den Gang entlang rannte.
Immer
und immer mehr Tränen rannen mir über meine Wange und in meinem
Kopf machte sich ein höllischer Schmerz breit. Ungeduldig drückte
ich wieder und wieder auf den Fahrstuhlknopf, doch der Aufzug wollte
einfach nicht kommen. Deshalb nahm ich auch kurzerhand die Treppen.
Wo sollte ich nun hin? Ich konnte nicht mehr klar denken, hatte die
ganze Sache noch gar nicht realisiert und wusste deshalb auch gar
nicht wie ich mich in diesem Augenblick fühlen sollte. War das alles
nur ein mieser Alptraum? Wieso musste mir so was nur immer passieren
– gerade jetzt, wo doch alles so perfekt schien? Hatte ich etwas
falsch gemacht? Wenn er mich nicht mehr liebte, musste er mich doch
nicht gleich betrügen. Er hätte es mir sagen und nicht hinter
meinem Rücken so eine Show abziehen sollen. War ich so ein
schlechter Mensch oder wieso musste mir das Schicksal immer wieder
einen Strich durch die Rechnung machen? Wieso taten mir alle
Menschen, die mir etwas bedeuteten, weh? Ich hätte schwören können,
dass ich gehört hatte, wie mein Herz in tausend Teile zersprungen
war, als Calum mir die Wahrheit erzählt hatte.
Ich
rannte einfach nur die Treppen runter und auf halbem Weg kamen mir
plötzlich Michael, Luke und Ashton entgegen. „Cait“, riefen
Michael und Luke begeistert, doch sobald ich ihnen in die Augen sah,
verschwand ihr Lächeln und sie setzten einen besorgten
Gesichtsausdruck auf. „Was ist passiert?“, fragten sie mich, aber
ich hatte nicht die Kraft ihnen zu antworten, weshalb ich mich
einfach an ihnen vorbei drückte und meinen Weg fortsetzte.
Calum
Ich
hatte den schlimmsten Fehler meines Lebens begangen, dabei wollte ich
das alles doch gar nicht. Ich wollte sie niemals verletzen und schon
gar nicht betrügen, doch ich konnte einfach nicht mit dieser Lüge
leben, weshalb ich ihr einfach die Wahrheit sagen musste. Ich konnte
ihr doch nicht in die Augen sehen und so tun als wäre nichts
gewesen. Sie hatte es verdient zu erfahren, was ich getan hatte.
Himmel Herr Gott, sie hatte noch so viel mehr verdient, aber
anscheinend konnte ich ihr das nicht bieten. Wahrscheinlich war ich
einfach nur ein dummer Idiot, der ihr nicht gut tat und das war zu
einhundert Prozent sogar noch eine Untertreibung. Der Alkohol hatte
einfach die Kontrolle über mich gehabt. Ich wusste noch nicht einmal
mehr, wer dieses Mädchen war, mit der ich geschlafen hatte. Wieso
war ich nur so ein verdammtes Arschloch?! Die Ohrfeige von ihr hatte
ich definitiv mehr als verdient. Ich fühlte mich elendig. Seit Tagen
schleppte ich diese Lüge schon mit mir herum und jetzt war es raus,
was die ganze Sache allerdings auch nicht besser machte. Ich konnte
Cait einfach nicht so leiden sehen. Ich liebte sie über alles und
jetzt war ausgerechnet ich derjenige, der ihr so sehr wehtat. Ich
hatte den Schmerz und die Wut ganz genau in ihren Augen ablesen
können. Sie hasste mich und das war auch ihr gutes Recht, doch ich
würde alles dafür tun, dass sie mir verzeihen würde.
„Scheiße!“,
schrie ich und schlug mit meiner Faust gegen die Wand. „Mist“,
fluchte ich jedoch gleich darauf, als sich ein furchtbarer Schmerz in
meinen Fingerknöcheln breit machte und Blut meine Hand überströmte.
„Calum,
was ist hier los?“, fragte Luke geschockt, der mit Michael und
Ashton auf mich zukam. „Ich... man verdammt ich hab Cait betrogen“,
platzte es aus mir heraus und mit diesen Worten wurde die Wut über
mich selbst nur noch größer. „Was hast du getan?“, fragte
Michael noch einmal verirrt nach. „Ja, als wir feiern waren, okay?!
Ich hab mich einsam gefühlt und war betrunken und...“, versuchte
ich mich zu erklären, doch ich wusste selbst, dass es dafür keine
Erklärung gab. „Willst du mich eigentlich verarschen Calum? Cait
sitzt da in diesem dämlichen Internat fest und du fühlst
dich einsam? Das ist jetzt nicht dein Ernst“, schrie Ashton mich
an. Wir ignorierten dabei vollkommen, dass wir noch auf dem Flur vor
meinem Zimmer standen und uns jeder hätte hören können. „Ja, ich
weiß, Ash, aber wir müssen sie jetzt erstmal suchen. Sie läuft
jetzt ganz allein durch Atlanta, kennt sich nicht aus und es wird
schon langsam dunkel“, versuchte ich auf ihn einzureden. Die Sorge
um Cait war momentan größer, weshalb mich diese Diskussion hier
herzlich wenig interessierte. „Du bleibst schön hier, Calum. Sie
will jetzt bestimmt nicht mit dir reden und würde nur vor dir
weglaufen. Luke und ich gehen jetzt nach ihr suchen und Michael
bleibt hier und hilft dir dabei dich zu verarzten“, Ashton deutete
auf meine blutende Hand, die breits rote Flecken auf dem Hotelteppich
hinterließ. „Ich will aber mit!“, protestierte ich. „Nichts
da“, beendete Ash die Diskussion und machte sich auch schon mit
Luke im Schlepptau auf den Weg.
Diesen
verdammten Fehler würde ich niemals wieder gut machen können und
ich wünschte mir mehr als alles andere, dass das Ganze niemals
passiert wäre.
Ashton
Seit
einigen Stunden lief ich nun schon durch die Stadt und suchte nach
Cait. Es war bereits stockdunkel und hatte zu nieseln begonnen. Ich
machte mir totale Sorgen um sie. Wenn Cait noch länger draußen in
der Kälte bleiben würde und es noch mehr anfangen würde zu regnen,
hätte sie bereits nach kürzester Zeit eine Lungenentzündung oder
irgendetwas dergleichen. Luke hatte die Suche bereits aufgegeben und
war zurück ins Hotel gegangen und Calum rief mich immer wieder an,
um nachzufragen, ob es schon etwas Neues gab, doch ich musste ihn
immer wieder enttäuschen. Ich wollte die Hoffnung aber dennoch nicht
aufgeben, was sich bereits nach kürzester Zeit als gute Entscheidung
erwies.
Mein
letzter Anhaltspunkt war nämlich ein abgelegener Park. Vereinzelt
standen Laternen an einem Kiesweg und spendeten somit wenigstens
etwas Licht, wenn auch nicht viel. Schon vom Weiten erkannte ich Cait
auf einer der grünen Bänke sitzen. Sie hatte ihre Beine an ihren
Körper gezogen, diese mit ihren Armen umklammert und ihr Gesicht in
den Knien vergraben. Sie war klitschnass und dieser Anblick versetzte
mir glatt einen Stich ins Herz. Sie war wie eine kleine Schwester für
mich und dementsprechend machte sich ein Beschützerinstinkt in mir
breit. Ich kannte Cait gut genug, um zu wissen, dass sie so etwas
einfach nicht verdient hatte.
Ich
ging langsam auf sie zu, setzte mich neben sie und legte vorsichtig
meinen Arm um sie. Kurz hob Cait ihren Kopf und sah mich mit ihren
verweinten Augen an, ehe sie sich an meine Brust kuschelte und
bitterlich weinte. Ich versuchte sie zu beruhigen, indem ich ihr
sanft über den Rücken strich und sie noch fester umklammerte, um
ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Sie hatte schon so viele
Schicksalsschläge erleiden müssen und jetzt auch noch das. Manchmal
war das Leben einfach nur total ungerecht. Doch irgendwie wusste ich
auch nicht so recht, was ich tun sollte. Schließlich war Calum auch
einer meiner besten Freunde. Ich fand nicht gut was er getan hatte,
das stand außer Frage, wollte mich aber nicht in die Probleme der
beiden einmischen, weil mir sowohl Cait als auch Cal etwas
bedeuteten. Ich würde jetzt einfach für sie da sein und ihr
zuhören, wenn sie überhaupt reden wollte, und das würde ihr
sicherlich schon weiterhelfen.
Cait
Ich
fühlte mich leer. Leer und ausgelaugt, aber irgendwie auch verwirrt.
Welche meiner Emotionen überwog? Trauer, Wut oder doch Enttäuschung?
Wahrscheinlich traf alles auf meine jetzige Situation zu. Ich hatte
ihm vertraut und er hatte dieses Vertrauen ausgenutzt. Wenn ich nur
daran dachte, wie er mit diesem Mädchen im Bett lag, wurde mir total
schlecht und ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen.
Wieso hatte er mir das nur angetan? Selbst wenn man betrunken ist,
begeht man doch nicht solche Fehler! Aber was hatte ich auch anderes
erwartet? Er hatte doch schon damals unsere Beziehung auf einer Lüge
aufgebaut. Wie konnte ich mich nur auf ihn einlassen? Ich hätte
wissen müssen, dass das Ganze nichts werden konnte. Ich war so dumm
und naiv!
Nach
einer knappen halben Stunde, in der wir einfach nur so dagesessen
hatten und ich mich ausgeweint hatte, hob ich schließlich meinen
Kopf von Ashtons Brust und starrte geradewegs in die Dunkelheit. Ich
spürte Ashs Blick, welcher mich besorgt musterte „Wieso?“,
fragte ich mit zittriger Stimme, sah ihn dabei aber nicht an. „Was
habe ich falsch gemacht?“, schluchzte ich verzweifelt. „Gar
nichts. Cait, hör zu: Du darfst dir keine Vorwürfe machen, okay? Du
bist wundervoll so wie du bist. Das Ganze ist nicht dein Fehler“,
versuchte er mir gut zuzureden, doch ich konnte und wollte ihm
einfach nicht glauben, weshalb sich wieder ein paar vereinzelte
Tränen ihren Weg über meine Wangen bahnten, die ich mir mit meinen
Händen wegwischte. Ich konnte diese Vorwürfe, die ich mir selbst
machte, einfach nicht beiseite schieben. Immer wieder ging ich unsere
Beziehung durch und überlegte, was ich falsch gemacht haben könnte
und immer wieder fiel mir dazu nur ein, dass es doch schon von Anfang
an klar war, dass eine Fernbeziehung nicht funktionieren konnte. Aber
irgendetwas musste da doch noch sein. Calum musste doch irgendwelche
Gründe gehabt haben. Das Ganze hier kam mir gerade wie ein Déjà-vu
vor. Damals saß ich genauso wie jetzt mit Ashton auf einer Parkbank
und weinte mich wegen Cals Lügen aus, nur mit dem Unterschied, dass
es dieses Mal um etwas ganz anderes ging – etwas viel schlimmeres.
Wie hatte es nur so weit kommen können? Niemals hätte ich so etwas
von ihm erwartet. Niemals hätte ich gedacht, dass wir einmal solche
Probleme haben würde. Doch gab es überhaupt noch ein „wir“?
Momentan war ich nicht dazu in der Lage, ihm zu verzeihen und in mir
tauchte auch immer wieder dieses Gefühl auf, dass es endgültig
vorbei war. Ich war einfach noch zu wütend und traurig und konnte
mit der ganzen Sache nicht umgehen. Dieses Gefühl in mir konnte ich
nicht in Worte fassen. Man musste so etwas schon einmal erlebt haben,
um zu verstehen, wie sich dieser Schmerz anfühlte. Aber um ehrlich
zu sein, wünschte ich so etwas niemandem.
Nach
weiteren 15 Minuten wurde der Regen immer stärker und hin und wieder
wurde der Himmel sogar von einem Blitz und einem anschließend Donner
durchzogen. „Cait? Wir sollten lieber wieder zurück, bevor wir
noch krank werden“, schlug Ashton vor. „Nein! Nein, ich geh nicht
wieder zurück zum Hotel. Ich werde den nächsten Flug nach England
nehmen“, sagte ich entschlossen, jedoch immer noch mit zittriger
Stimme. „Was redest du da? Ich werde dich niemals mitten in der
Nacht zum Flughafen lassen. Wenigstens die Nacht über bleibst du
hier – bei mir – in meinem Hotelzimmer. Und jetzt komm, du
zitterst doch schon.“ Ashton stand von der Bank auf und reichte mir
seine Hand. Nach kurzem Zögern sah ich ein, dass es keinen Sinn
machte mit ihm zu diskutieren, weshalb ich seine Hand ergriff und
mich von ihm hochziehen ließ. Auf wackeligen Beinen machte ich mich
dann schließlich mit Ashton an meiner Seite, der mich liebevoll
stützte, auf den Weg zum Hotel. Ich hatte Angst davor, Calum noch
einmal über den Weg laufen zu müssen, wollte aber nicht noch länger
draußen im Regen bleiben. Deshalb steuerten wir ohne zu zögern auf
Ashs Zimmer zu. Und oh – welch ein Wunder – das Schicksal hatte
es das aller erste Mal in meinem Leben gut mit mir gemeint, denn zum
Glück musste ich Cal nicht noch einmal unter die Augen treten.
Mein
Koffer stand bereits in Ashtons Zimmer. Er hatte ihn vorhin
wahrscheinlich hierher gebracht, was auch gut so war. Ich kramte mir
schnell ein paar bequeme Sachen heraus und verschwand dann wortlos im
Badezimmer, wo ich meine klitschnassen Klamotten gegen diese
tauschte. Anschließend ging ich wieder zurück ins Zimmer, wo Ash
bereits ebenfalls umgezogen in seinem Bett lag und bei meinem Anblick
die Bettdecke hochhielt. Ich krabbelte unter diese und gleich darauf
zog mich Ashton in seine Arme. Es tat gut jemanden zu haben, der für
mich da war und mir auch ohne Worte Trost spenden konnte. Dies war
eine der vielen Eigenschaften, die ich so an ihm schätzte. Dennoch
dachte ich die ganze Zeit über nur an die vergangenen Stunden. Calum
und ich waren doch glücklich gewesen oder etwa nicht? Konnte der
Alkohol einen Menschen wirklich so sehr verändern? Bei diesem
Gedanken kullerte mir wieder eine einzelne Träne über die Wange,
die ich schnell wegwischte. Ich wollte nicht wieder anfangen zu
weine. Er war es nämlich einfach nicht wert. Ich wollte auch nicht
darüber nachdenken, ob es eine einmalige Sache gewesen und wer
dieses Mädchen überhaupt war. Doch auch wenn ich darüber nicht
nachdenken wollte, geisterten diese Gedanken immer und immer wieder
durch meinen Kopf. Und vor allem machte mir die Tatsache zu schaffen,
dass Calum mich anscheinend gar nicht mehr liebte, sonst hätte er so
etwas doch nicht getan, nicht einmal im betrunkenen Zustand. Aber
warum hatte er es mir nicht einfach sagen können? Musste er mich
erst so sehr verletzen? Es fühlte sich so an, als wäre mir mein
Herz aus der Brust gerissen worden und zu allem Übel wurde auch noch
darauf herum getreten. Ich war mir sicher, dass das Schicksal mich
nicht mochte. Immer wieder passieren mir solche Dinge und es nahm
einfach kein Ende. Konnte ich nicht auch wenigstens ein Mal in meinem
Leben Glück haben? Doch das schlimmste an dem Ganzen war, dass ich
Calum trotz alledem nicht hassen konnte. Ja, ich war mehr als nur
sauer auf ihn und tieftraurig, doch Hass verspürte ich nicht. Er
hatte mich betrogen und mir den Boden unter den Füßen weggezogen
und ich hasste ihn nicht? Was stimmte nur nicht mit mir? Mir kam das
hier gerade wie in einem schlechten Film vor, denn immer wieder kamen
mir irgendwelche Bilder von Cal und einem anderen Mädchen in den
Sinn, was mir dauerhaft einen Schauer über den Rücken jagte.
Eigentlich gab es in diesen Filmen ja immer ein Happy End, doch in
diesem Augenblick war ich mir komischer- und beängstigenderweise
sicher, dass dies nicht der Fall sein würde und ich ihm
wahrscheinlich nicht verzeihen konnte, denn das hier war nun mal kein
Film, sondern das wahre Leben.
Ja, was soll ich dazu noch großartig sagen?
Okay, ihr dürft mich jetzt dafür hassen, dass Calum Cait betrogen hat, aber ich konnte nun mal nicht anders. Diese Idee geisterte mir damals durch den Kopf und deshalb musste ich sie einfach aufschreiben und so ein bisschen Drama schadet doch nie oder?
Eigentlich sollte dieses Kapitel mega emotional werden und ich wollte da echt so viele Gefühle reinstecken, aber ich krieg' s einfach nicht gebacken. Ich bin einfach eine Null, wenn es darum geht die Emotionen anderer zu beschreiben und dafür könnte ich mich auch manchmal selbst ohrfeigen, aber ich kann' s nun mal einfach nicht. Tut mir leid. :/ Ich hoffe, ich konnte das Ganze trotzdem einigermaßen rüber bringen und ihr versteht, was für Gefühle ich eigentlich ausdrücken will.
Bin ich eigentlich so durchschaubar? Mega viele von euch hatten schon vermutet, dass Cal sie betrogen hat. Könnt ihr Gedanken lesen oder sowas in der Art? :D
Naja, jedenfalls war es für mich auch mega schwer dieses Kapitel zu schreiben, weil ich Cailum eigentlich total shippe. Aber wie gesagt, ich musste diese Idee einfach aufschreiben, auch wenn ich das ziemlich fies von mir selbst finde.
Was glaubt ihr wie es weiter geht? Wird Cait ihm verzeihen oder nicht? Mal sehen, ob ihr dieses Mal auch richtig liegt. :)
Und ich will ja jetzt nicht sagen, dass ich schon wieder nachts update, aber es ist so. Vielleicht bin ich ja nachtaktiv oder so was.
Bis zum nächsten Kapitel. Gute Nacht, Amigos.♥
Ich hatte das ganze Kapitel über Tränen in den augen :'D
AntwortenLöschenDu hast es wirklich gut geschrieben, auch die idee mit dem betrügen finde ich toll...
Ein durch und durch gelungenes Kapitel :)
(Kleine Frage noch: haben Cal und Cait eigentlich schon miteinander geschlafen? Ich hatte nämlich ein paar Kapitel leider verpasst und noch nicht geschafft djese nachzuholen)
LG, Kathi :)
Oh mein Gott, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber freue, dass du Tränen in den Augen hattest. Also, ich will nicht, dass du traurig bist, aber es war schon immer mein Ziel, andere Leute mit meiner Geschichte zu berühren. Du bist echt mit die erste, die sowas sagt. Danke!♥ :)
LöschenJa, aber ich schreibe generell keine Sex-Kapitel. Aber du kannst es dir ja einfach vorstellen. :D
Das ist super geworden und du kannst super gut Gefühle beschreiben *-*
AntwortenLöschenDas war nicht schwer zu erraten, denn was hätte sonst passieren sollen, aber trotzdem habe ich sehnsüchtig auf das Kapitel gewartet :D
ich glaube es dauert ein bisschen, aber sie verzeiht ihm irgendwann doch noch.
Aww dankeschön!♥ Ich hab auch schon so mega lange darauf gewartet bis ich es hochladen kann, denn das ist irgendwie eines meiner Lieblingskapitel. :D
LöschenNa mal sehen, ob du Recht hast... :)
Ich finde dieses Kapitel auch echt total spitze! Ich war auch echt fast am heulen- und mach dich nicht selber so runter. Du bist ein super Geschichtenschreiber! <3
AntwortenLöschenDanke!♥
LöschenIch find es immer super, wenn euch meine Geschichten gefallen, denn ich bin immer so furchtbar selbstkritisch und sehe das immer anders. Und das liegt wirklich nicht daran, dass ich Aufmerksamkeit haben will oder so, sondern weil ich es einfach selbst als so empfinde.