Sonntag, 14. Dezember 2014

Long Way Home - Chapter 18

Cait

Calum erzählte mir wirklich jedes kleinste Detail von der Tour. Er strahlte bei jedem Wort. Man konnte spüren, dass es ihm unheimlich große Freude bereitete auf der Bühne zu stehen und zu performen. Und wenn er glücklich war, war ich es auch.
Außerdem erzählte er mir, dass Michael, Luke und Ashton bereits in Los Angeles waren, weil dort die Amerika-Tour weitergehen würde. „Und wann musst du nach LA?“, fragte ich interessiert – in der Hoffnung er würde sagen, dass er nie wieder gehen müsse. „In drei Tagen“, seufzte er, blickte zu Boden und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Augenblicklich blieb ich stehen und schluckte schwer. „Was? Schon in drei Tagen?“, hakte ich verzweifelt nach. Vielleicht hatte er sich ja einfach nur versprochen. Doch Fehlanzeige. „Ja, leider.“ Auch Calum blieb stehen und sah mir in die Augen. Aber ich wandte meinen Blick ab und spielte lieber mit meinen Fingern. Ich konnte es nicht ertragen ihn anzusehen. Er würde mich nach so einer kurzen Zeit wieder alleine lassen. Ich hatte schon so lange auf ihn verzichten müssen und jetzt würde er schon wieder gehen. Aber es war nun mal sein Traum und diesen musste er auch ausleben. Ich wollte ihm seine Träume ja auch gar nicht vermiesen, es fiel nur so unheimlich schwer.
„Das schaffen wir schon und...“ Doch weiter kam Calum nicht, denn auf einmal kamen drei kreischende Mädchen auf uns zu gerannt. Meine Augenbrauen trafen sich in der Mitte und ich sah Cal verwirrt an. „Oh mein Gott Calum! Kriegen wir bitte ein Foto?“, fragte das eine Mädchen. Ich hatte wirklich Angst, dass sie gleich umkippen würde – so aufgeregt wie sie war. Wahrscheinlich würde sie gleich einen Herzinfarkt bekommen. „Ja, klar“, lächelte Cal. Ich machte ein paar Schritte zur Seite, um nicht im Weg zu stehen. Nachdem endlich alle Fotos gemacht wurden und der Smalltalk beendet war, verschwanden die Mädchen hyperventilierend in die andere Richtung. „Okay, das war komisch. Ich wusste ja, dass ihr berühmt seid, aber damit hätte ich echt nicht gerechnet – zumal du ja letztes Mal auch nicht erkannt wurdest“, meinte ich immer noch überrumpelt. „Ja, tut mir Leid. So ist das halt mit den Fans. Aus irgendeinem Grund wissen sie immer wo wir sind. Aber was ich gerade eigentlich sagen wollte ist...“ Doch schon wieder wurde er durch das Gekreische von fünf weiteren Mädchen unterbrochen. Genervt seufzte ich auf und trat wieder ein paar Schritte zurück, damit die Fans nicht dachten, dass ich ihnen Calum wegnehmen würde oder sonst was. „Warte mal ganz kurz... ich ähm... wir können gleich weiter“, wandte sich Cal noch einmal schnell an mich und kümmerte sich danach um die Fans. Doch als er nach geschlagenen zwanzig Minuten immer noch nicht fertig war und ich immer noch wie ein Depp am Straßenrand stand, hatte ich wirklich keine Lust mehr. Die letzten Wochen hatte er sich schon fast gar nicht mehr gemeldet, weil er so viel zu tun hatte und jetzt unternahm er auch noch lieber etwas mit den Fans als mit mir. Wieso war er dann überhaupt hierher gekommen?
„Ähm... Calum? Ich geh dann mal nach Hause. Ich... ich muss mich eh noch für das Geschäftsessen fertig machen und du... ach meld dich einfach, wenn du mal Zeit hast“, sagte ich und tat so, als würde es mir nichts ausmachen, doch das ging leider voll in die Hose. „Nein, halt, warte! Ich bin doch gleich fertig. Ich... bitte bleib stehen“, rief er mir noch hinterher, aber ich bog schon um die nächste Ecke. Und bereits da bereute ich meinen Abgang. Er konnte doch nichts dafür. Seine Fans ließen schließlich seinen Traum wahr werden und ohne sie hätte er niemals diese Chance, aber war es denn zu viel verlangt einfach mal etwas Zeit mit ihm zu verbringen?

*

„Caitlin? Mach dich jetzt bitte fertig für das Geschäftsessen. Ich habe dir bereits ein Kleid auf dein Bett gelegt und über diesen Calum müssen wir nachher auch nochmal sprechen“, meinte mein Vater, als ich zur Tür herein trat. „Ja klar, Dad“, sagte ich genervt und ging hoch in mein Zimmer. Auf meinem Bett lag ein schlichtes schwarzes Spitzenkleid, was mir wirklich äußerst gut gefiel. Das wunderte mich allerdings, da er so gut wie nie meinen Geschmack traf. Ich nahm mir das Kleid und ging ins Badezimmer. Dort zog ich es mir an, schminkte mich noch einmal nach und drehte mir mit dem Glätteisen Locken in mein Haar. Noch ein letztes Mal warf ich einen prüfenden Blick in den Spiegel, ehe ich wieder in mein Zimmer ging und meine schwarzen High Heels anzog. Dann schnappte ich mir noch meine schwarze Clutch, in der ich das Wichtigste verstaute und machte mich auf den Weg nach unten. „Ich wär dann soweit“, meinte ich, als ich in die Eingangshalle trat. Dort wartete bereits mein Vater in einem schwarzen Anzug auf mich. „Du siehst wunderschön aus. Komm, wir müssen jetzt los.“ Ich folgte meinem Vater zum Auto, das nicht gerade billig war, und öffnete die Beifahrertür, als mich plötzlich eine Hand an der Schulter packte. „Cait“, sagte Calum und ich drehte mich zu ihm. Wo kam er denn auf einmal her? Er betrachtete mich einmal von oben bis unten, ehe seine Augen wieder meine trafen. „Es tut mir Leid“, begann er. „Nein, schon in Ordnung. Wenn du keine Zeit mit mir verbringen willst, dann musst du ja auch nicht. Sind wir doch mal ehrlich früher oder später bricht der Kontakt doch sowieso ab und deine Fans scheinen für dich ja eh das Wichtigste zu sein.“ Oh man... hatte ich das gerade wirklich gesagt? Wieso musste diese dämliche Eifersucht nur Besitz über meinen Körper ergreifen? Und viel wichtiger noch: Wieso war ich überhaupt eifersüchtig? „Cait, was redest du denn da?“, fragte mich Cal und blickte mich entgeistert an. „Caitlin, komm! Wir müssen jetzt los“, rief mein Vater ungeduldig aus dem Auto. „Kommst du nachher nochmal bei mir beim Ferienhaus vorbei? Ich hab da eine Idee“, meinte Calum. „Mal sehen“, sagte ich und stieg ins Auto. Doch eigentlich stand für mich schon fest, dass ich zu ihm gehen würde. Schließlich wollte ich die ganze Sache ja auch geklärt haben.
Mit quietschenden Reifen ließ ich dann schließlich Cal zurück und bereitete mich schon seelisch auf den langweiligsten Abend meines Lebens vor.

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Ich würde mich über eure Meinung sehr freuen! :)
Nächste Woche Sonntag geht' s weiter.♥

2 Kommentare:

  1. Hey
    Ich hoffe, dass sie die beiden wieder vertragen

    Liebe Grüße :*

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  2. Lulu_Calumlover*-*5. Januar 2015 um 23:43

    Ich bin so auf die "Idee" gespannt*-*
    Ich lieeeebe deine story und deinen schreibstil.. OMG*-*

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