Sonntag, 21. Dezember 2014

Long Way Home - Chapter 19

Cait

Den ganzen Abend über musste ich mir mitansehen, wie mein Vater sich mit irgendeiner viel zu jungen Frau unterhielt und mich dabei vollkommen ignorierte. Wieso war ich gleich nochmal mitgekommen? Ah ja genau, um sein Accessoire zu spielen, denn eine Ehefrau hatte er ja nicht mehr.
Gelangweilt stocherte ich in meinem Essen herum. Die ganzen Geschäftsleute um mich herum führten irgendwelche wichtigen Gespräche und ich saß nur einsam und verloren da. Wie ich solche Abende nur hasste. Ich hatte so etwas schon viel zu oft erleben müssen.
Plötzlich setzte sich eine Person auf den freien Stuhl rechts von mir. Ich blickte zur Seite und sah einen Jungen, der ungefähr in meinem Alter war, dunkelblonde Haare hatte und mich dämlich angrinste. „Na Süße, wie geht' s?“, fragte er mich. „Ähm... also erstens hast du mich nicht 'Süße' zu nennen und zweitens: Was willst du von mir?“, genervt verdrehte ich meine Augen und wandte den Blick ab. „Ach komm schon Süße...“ „Nenn' mich nicht so!“, unterbrach ich ihn gereizt. „Ich hab dich schon den ganzen Abend beobachtet und du siehst echt heiß aus. Lass uns doch etwas Spaß haben“, flüsterte er mir verführerisch ins Ohr und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Okay, das geht zu weit.“ Wütend sprang ich auf und tippte meinem Dad links von mir auf die Schulter. „Ich gehe“, meinte ich knapp und stürmte aus dem Restaurant. Wenn mein Vater irgendwelche Fragen hatte, konnte er mich ja schließlich immer noch anrufen. Doch das bezweifelte ich, da er ja viel zu sehr mit dieser Frau beschäftigt war. Dieser Abend war genauso grauenvoll, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, wenn nicht sogar noch schlimmer.

Verloren lief ich durch die Straßen. Ich musste nun also den ganzen weiten Weg zu Fuß zurücklegen, da bei uns im Ort so spät abends keine Busse mehr fuhren.
Langsam aber sicher fingen meine Füße an wehzutun, weshalb ich mir kurzerhand die Schuhe von den Füßen streifte und sie in die Hand nahm. Mir war es total egal, dass ich jetzt barfuß durch die Stadt wanderte. Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich hier weg. Es war dunkel und ich war allein - vielleicht lauerten ja irgendwelche Vergewaltiger um die nächste Ecke. Augenblicklich verschnellerte ich mein Tempo. Zum Glück kannte ich mich in dieser Gegend aus, sonst hätte ich mich wahrscheinlich noch verlaufen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und tausend Panikattacken – da ich der Meinung war hinter mir ein Knacken wahrgenommen zu haben – war ich endlich an meinem Ziel angelangt. Zögerlich betätigte ich die Klingel. „Hey, ich hatte schon befürchtet du kommst gar nicht mehr. Und wieso hast du keine Schuhe an?“, fragte mich Calum verwundert und hielt mir die Tür auf. „Lange Geschichte“, seufzte ich und trat ein. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und wir ließen uns auf der Coach nieder. Eine Zeit lang sagte keiner etwas, weil niemand wusste, was er sagen sollte. Wie immer war es aber kein unangenehmes Schweigen. Doch nach einer Weile brach Cal die Stille: „Hör zu Cait: Du bist mir wichtig und ich weiß deshalb echt nicht, wie du auf die Idee kommst, dass ich keine Zeit mit dir verbringen will. Ja, das heute ist doof gelaufen und es tut mir auch Leid, aber was soll ich denn machen?“ „Nein, mir tut es Leid. Ich hab überreagiert, aber ich hab dich schon so lange nicht mehr gesehen und dann wollte ich einfach mal mit dir alleine sein“, sagte ich wahrheitsgemäß. „Ja, ich weiß und deshalb habe ich mir auch was überlegt. Ich habe auch schon mit allen möglichen Leuten darüber geredet und alle waren einverstanden. Wie fändest du es also mit mir auf Tour zu kommen?“, schlug er vor. „Bitte was?“, fragte ich, da ich glaubte mich verhört zu haben. „Willst du mit auf Tour kommen?“, wiederholte er. „Der war gut“, lachte ich. Das war doch eh nur ein Scherz – das konnte er unmöglich ernst meinen. „Das ist kein Witz Cait. Ich möchte, dass du mich begleitest. Du willst Zeit mit mir verbringen, ich will Zeit mit dir verbringen. Also passt das doch.“ „D... das geht nicht.“ „Wieso denn? Soweit ich weiß hast du jetzt Ferien“, versuchte er mich weiterhin zu überreden, wobei ich immer noch nicht glauben konnte, dass das hier gerade wirklich passierte. „Ja schon, aber mein Vater wird damit definitiv nicht einverstanden sein.“ „Darum habe ich mich auch schon gekümmert. Ich habe unseren Tourmanager angerufen und er wird morgen hier ankommen und mit deinem Vater reden. Er ist Meister darin Leute zu überreden“, berichtete mir Cal weiter von seinem Plan. „Ich... ich weiß nicht. Die anderen wollen mich bestimmt nicht dabei haben und ich bereite doch nur Umstände. Ich kenne sie doch nur vom Skypen“, meinte ich verunsichert. „Wenn ich sage, dass alle damit einverstanden sind, dann sind sie es auch alle. Vertrau mir, sie mögen dich. Bitte, gib dem Ganzen eine Chance“, bettelte er und nahm meine Hände in seine. „Ich weiß nicht“, entgegnete ich immer noch verunsichert. „Ich habe es dir schon einmal gesagt und ich kann es nur wiederholen: Ich liebe dich“, meinte er sanft und blickte mir in die Augen. Langsam kam er mir näher und legte seine eine Hand an meine Wange. Ich schloss die Augen und überbrückte den letzten Abstand zwischen uns. Unsere Lippen bewegten sich synchron und in mir begann alles zu kribbeln. Der Ausgangspunkt dieses Gefühls war eindeutig mein Herz. In diesem Moment waren alle Strapazen und all die Streitereien vergessen. Wir blendeten alles um uns herum aus und genossen es. Nach einer Weile lösten wir uns allerdings von einander, da wir ja schließlich irgendwann mal wieder atmen mussten. „Ich dich auch“, hauchte ich gegen seine Lippen. Er legte seine Stirn gegen meine und sah mir wieder in die Augen. Auf seinem Gesicht breitete sich ein großes Lächeln aus – genauso wie auf meinem. „Okay, vielleicht können wir ja mal mit meinem Vater reden“, stimmte ich zu. „Super!“, freute er sich und entfernte sich wieder etwas von mir. Es war schön Calum so strahlen zu sehen. „Bleibst du heute Nacht noch hier? Es ist schon ziemlich spät und ich bin doch so alleine hier“, schmollte er und setzte diesen unwiderstehlichen Hundeblick auf. „Okay“, grinste ich.
Rasch zog ich mein Handy aus der Clutch und schrieb meinem Vater, dass ich über Nacht bei Calum bleiben würde.
„Hast du vielleicht etwas, was ich anziehen könnte? Das Kleid ist doch ziemlich unbequem“, fragte ich Cal. „Ja, hab ich, wobei du mir so auch ganz gut gefällst“, zwinkerte er mir zu und ich haute ihm spielerisch gegen die Schulter. Daraufhin ging er in sein Zimmer und kam mit einer grauen Jogginghose und einem weißen T-Shirt zurück. „Hier bitte“, er reichte mir die Sachen, welche ich dankend annahm und danach im Badezimmer verschwand.
Die Klamotten waren mir natürlich viel zu groß, aber ich fühlte mich einfach unheimlich wohl in ihnen. Sie hatten Calums Geruch, welchen ich mit jedem Atemzug genoss. Außerdem waren sie super kuschelig und allein der Gedanke daran, dass sie Cal gehörten, ließ mich lächeln. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass sich dieser Abend noch so ins Positive verändern würde. Jetzt hieß es einfach nur entspannen und die Zeit mit Calum genießen.

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Hey! :)
Ich wünsche euch allen einen wundervollen 4. Advent!♥ Die Zeit vergeht echt sowas von schnell - in drei Tagen ist schon Weihnachten! :o Ich finde, dass die Weihnachtszeit immer die schönste Zeit des Jahres ist und sie deshalb leider immer viel zu schnell vergeht. Habt ihr denn schon alle Geschenke beisammen?
Naja, auf jeden Fall wollte ich euch fragen, ob euch irgendein guter Shipname zu Cait(lin) und Calum einfällt? :) Glaubt ihr außerdem, dass Caits Vater ihr die ganze Sache mit der Tour erlauben wird?
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel! :)♥
Lg. Janina♥

9 Kommentare:

  1. mega geiles Kapitel :) wie wär's mit Calin :D ich glaube irgendwie, dass der vater ihr es erlaubt. Erst zögert aber dann doch :)

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  2. Sehr schönes Kapitel! :) ich glaube, er erlaubt es nicht und sie haut vielleicht ab und ich glaube, dass der andere Typ ausm Restaurant auch noch ne Rolle spielen wird! :o
    Hmmm...vielleicht cailum?
    Liebe grüße! :) <3

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    1. Ja, der Typ aus dem Restaurant wird auf jeden Fall noch eine Rolle spielen! :D

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    2. Welch Überraschung :D

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    3. Hat sie Luke eig schon kennengelernt? :3

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    4. Achso ja stimmt :D
      Sonst hätt ich gedacht dass der typ luke ist xd

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    5. Nein, aber im nächsten Kapitel wirst du schon erfahren wer er ist. :)

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